Kulturgeschichtliche Vielfalt des Handwerks – Das Erzgebirge

Vielfältige Rad- und Wanderwege, historische Dampfeisenbahnen, über 800 Jahre Bergbautradition, beindruckende Kulturschätze und weltbekannte Handwerkskunst – das Erzgebirge ist die Erlebnisheimat. Eine Region die durch über 850 Jahre Bergbau tiefgreifend geformt wurde. Idyllische Landschaften, einmalige Flusstäler, malerische Ortschaften und historische Bergstädte prägen die Mittelgebirgslandschaft im Herzen von Deutschland.     Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří liegt im …

Mundstücke

Seit nun mehr als 180 Jahren baut die Firma Werner Chr. Schmidt in Markneukirchen hochwertige Metallblasinstrumente sowie deren Mundstücke. Dabei folgen sie stets einer seit Jahrhunderten in Sachsen erfolgreichen Tradition – der Manufakturfertigung, ein Sinnbild für Qualität und Individualität. Eine Firmenphilosophie, wie man sie heute nur selten noch antrifft – genau dies schätzt die Kundschaft. …

Feinkost zwischen Wacholderheiden und Tropfsteinhöhlen

Es heißt, sie seien ein bisschen rau und eigenwillig, aber ausgesprochen liebenswert: Was man über die Menschen auf der Mittleren Schwäbischen Alb sagt, gilt auch für die Landschaft, in der sie leben. 50 Kilometer südlich von Stuttgart in Baden-Württemberg liegt der Landkreis Reutlingen im Mittelgebirge Schwäbische Alb, mit einem 85.000 Hektar großen UNESCO-Biosphärenreservat. Neben Wacholderheiden …

Nicht schon wieder Bauhaus!

Um eine unverwechselbare post-klassische Signatur zu etablieren, die subtil avantgardistisch und dennoch zeitlos ist, interpretiert Brachmann Klassiker der Mode wie zum Beispiel den Anzug oder den Trenchcoat neu, indem es diese mit einer in der Architektur geschulten Handschrift in neue Hybride und Silhouetten übersetzt oder mit neuen Details veredelt. Während die spielerisch minimalistischen Kollektionen für …

Das zweite Leben

Um die Lebensdauer eines Objekts zu verlängern und es in seiner ganzen Pracht für zukünftige Generationen zu erhalten, reicht es nicht aus, nur seinen aktuellen Zustand zu sehen. Man muss ihre Essenz finden, um zu verstehen, was sie einst waren und wie sie entstanden sind. Das gelingt am sichersten im Team – denn viele Augen …

Berliner Straßenkostüme

Tata Christiane ist eine Vision des Straßenkostüms. Es schlägt eine absurde und verstörende Vision von Schönheit vor, mit Verfall, Fehlanpassung, Extravaganz und Maßlosigkeit. Es spielt mit den Grenzen der Eleganz, gräbt unsere alten Erinnerungen aus und recycelt den Abfall unserer Zivilisation. Gegründet wurde das Mode-Label 2007 in Berlin, von Julie Bourgeois und Gabriel Santini. Es …

Stein für Stein

Cosmomusivo steht für traditionell hergestellte Glasmosaike, sogenannte Smalten und Goldsmalten. Besonders spezialisiert sind sie auf die Anfertigung von individuellen Wand- und Fußbodenflächen. Die Geschäftsführerin Svenja Teichert war von Anfang an besonders fasziniert von Farbvielfalt und Materialität. Die Oberfläche eines Mosaiks ist sinnlich und bekommt durch eine einzigartige Reflexion von Licht ein flüchtiges Moment. Trotz der …

Ein Kanadier in Brandenburg

Etwa 80 km westlich von Berlin, in der Altstadt von Brandenburg an der Havel, liegt die Werkstatt von Ian McWilliams. Dort arbeiten in einem kleinen Neubau im Innenhof eines historischen Hauses von 1680 drei Personen. Auf der anderen Seite des Hofes findet sich in der renovierten Pferdescheune ein Maschinenraum, in dem neben ein paar Maschinen …

Stuck als Kunstform

Jan Hooss lebt und arbeitet als Künstler und Stuckbildhauer in Stuttgart. Ab 1984 wurde er bei Manfred Siller und Xaver Mahler zum Stuckbildhauer ausgebildet und absolvierte im Anschluss ein Studium der Bildhauerei bei Giuseppe Spagnulo und zudem bei Karl-Henning Seemann an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ein Gaststudium brachte ihn ab 1996 in …

Bilderrahmen als Kulturgut

Kunst richtig rahmen: Das ist Werner Murrers Leidenschaft und kunsthandwerkliche Essenz seiner Rahmenwerkstatt. Ob maßgefertigte Rahmen, Kopien historischer Rahmen oder Restaurierungen – jeder Rahmen ist individuell auf das Kunstwerk abgestimmt. Nur so können richtige Rahmen entstehen: Sie bilden eine Einheit mit der Kunst. Jedes Kunstwerk hat eine eigene Geschichte – um sie weiterzuerzählen, muss auch …

Junge, komm bald wieder

Fern Fahrräder versteht sich als Ideenschmiede und Spezialwerkstatt für alles, was mit Fahrrädern zu tun hat und ist spezialisiert auf den Bau von maßgeschneiderten Touring Bikes, Gepäckträgern, Vorbauten und Lenkern. Im Sommer 2006 fuhr Flo Haeussler mit einem zu kleinen und für Touren ungeeigneten Mountainbike mit nur einer Bremse und sieben Gängen durch Ungarn, Rumänien, …

Die Welt als Seifenschale

Mit ObaStudios wollten Birgit Ostermeier und Barbara Jenner Produkte entwickeln, die funktionales Design mit nachhaltiger Produktion verbinden. Das Ziel: die Welt zu verbessern, ästhetisch, ökologisch und sozial. Bei ObaStudios sollen einfache Objekte, die aus verschiedenen Gründen dem Radar der Produktdesigner entgangen sind, in ihrer Form und Funktion verbessert werden. Angefangen hat alles in Famalicao, einem …

Radical Craft 2

Unsere Jahresausstellung Radical Craft 2 wurde am 29. Oktober eröffnet – unter der Absicherung eines Hygienekonzeptes und den üblichen Sicherheitsbestimmungen (das Bild oben ist aus der Masken-freien Zeit vom letzten Jahr). Die Vernissage war, trotz der Einschränkungen, sehr schön. Allerdings musste die Ausstellung quasi bereits am ersten Ausstellungstag offiziell wieder schließen. Wir hoffen, im Januar 2021 die Ausstellung wieder …

Was machen diese Sinn-Uhren anders?

Den Uhren der Manufaktur Sinn musste ich mich über einen längeren Prozess annähern. Ziemlich dezent, diese Uhren aus Frankfurt. Sehr technisch. Ich musste zweimal hinschauen. Während sich viele andere Marken, auch Uhrenmarken, vor allem über neue Designs in die flüchtige Aufmerksamkeit ihrer Käufer einklinken oder besondere Materialien ins Spiel bringen oder noch ein letztes Mal …

Handmade in Germany. Manufaktur 4.0

Seit Anfang Januar ist das neue Buch des Meisterrates auf dem Markt: Handmade in Germany. Manufaktur 4.0 präsentiert deutsche Manufakturen des 21. Jahrhunderts. Manufakturen aus Deutschland genießen Weltruf. Ob Porzellan, Uhren, Orgeln oder Schreibgeräte – die meisterhaften Produkte mit ihrem herausragenden Design finden ihren Ursprung in der traditionellen Handwerksausbildung in Mitteleuropa. Pascal Johanssen gibt Einblick in …

Interview: Deutsche Werkstätten Hellerau

[:de]Pascal Johanssen im Gespräch mit Jan Jacobsen, Geschäftsführer der Deutschen Werkstätten Hellerau.[:en]Pascal Johanssen in conversation with Jan Jacobsen, Managing Director of Deutsche Werkstätten Hellerau.[:]

Handmade in Germany. Manufakturen 4.0

Manufakturen aus Deutschland genießen Weltruf. Ob Porzellan, Uhren, Orgeln oder Schreibgeräte – die handwerkliche Meisterschaft findet ihren Ursprung in der traditionellen Handwerksausbildung in Mitteleuropa, die zum immateriellen Kulturerbe gehört. Doch im 21. Jahrhundert sind die fundamentalen Veränderungsprozesse der Digitalisierung und Globalisierung für jeden Einzelnen deutlich spürbar. Auch Manufakturen müssen sich angesichts des Weltmarkts neu erfinden: …

Neu im Direktorenhaus: Eleanor Lakelin

[:de]Ab September zeigt das Direktorenhaus erstmals die britische Künstlerin Eleanor Lakelin. Sie ist eine der weltweit führenden Holzdesignerinnen. Lakelin „vergießt Rinden durch Schnitzen und Sandstrahlen, um das organische Chaos aufzudecken, das im Material selbst herrscht und Schichten mit unterschiedlichen Texturen bildet“ und „nutzt die Form des Gefäßes und die Oberflächenstrukturen, um diese Schichten und Risse zu erkunden“. [:en]Starting in September, Direktorenhaus will be showing the British artist Eleanor Lakelin for the first time. She is one of the world’s leading wood artists. Lakelin „sheds barks by carving and sandblasting to reveal the organic chaos that prevails in the material itself and forms layers of different textures“ and „uses the shape of the vessel and the surface structures to explore these layers and cracks“. [:]

Amaro Mondino

[:de]Regionale Brennereien aus Deutschland haben in den letzten Jahren ja oft über die Landesgrenzen hinweg geschaut und ihr Faible für Gin (England) oder Whisky (Schottland) entdeckt; dabei sind – neben einer größeren Zahl von nicht unbedingt herausragenden Getränken – auch sehr gute Destillate entstanden, die nunmehr auf dem Weltmarkt agieren und doch in Wirklichkeit von kleinen regionalen Brennereien stammen. Die Brennerei Schnitzer aus Traunstein hat den Blick nicht ganz so weit geworfen und ist in Italien fündig geworden.[:en]In recent years, regional distilleries from Germany have often looked beyond national borders and discovered their penchant for gin (England) or whisky (Scotland); in addition to a large number of beverages that are not necessarily outstanding, very good distillates have also been produced, which now operate on the world market and yet in reality come from small regional distilleries. The distillery Schnitzer from Traunstein didn’t look that far and found what it was looking for in Italy.[:]

Gottseidank!

[:de]Entwerfen bedeutet, ästhetischen Widerstand zu leisten. Friedrich von Borries warf dieses Bonmot in den Raum in seinem Buch „Weltenentwerfen. Eine politische Designtheorie“. Bei der Entscheidung, ob – und wie – man als Designer in der Gegenwart „entwerfend“ oder „unterwerfend“ tätig sein möchte, sind die Rahmenbedingungen der jeweiligen Gesellschaft zu berücksichtigen, innerhalb derer die Designer agieren.

Ohne eine gesunde Portion Mut kommt man folglich auch im Design nicht weiter. Für die Mode gesprochen war es in Deutschland lange Zeit undenkbar, dass sich junge Modedesigner an das Thema Trachten heranwagen. Gottseidank gibt es seit einiger Zeit neue Impulse.[:en]Designing means offering aesthetic resistance. Friedrich von Borries threw this bonmot into space in his book „Weltenentwerfen. A Political Design Theory“. When deciding whether – and how – one wants to be active as a designer in the present „designing“ or „subjugating“, the framework conditions of the respective society within which the designers operate must be taken into account.

Consequently, without a healthy dose of courage one cannot get any further in design. In terms of fashion, it was unthinkable for a long time in Germany for young fashion designers to venture into the subject of traditional costumes. Thank God („Gottseidank“) there have been new impulses for some time now.[:]