Es ist die unvergleichliche Mischung aus Weltoffenheit und Tradition, aus Hightech und Bodenständigkeit, aus Innovation und charmanter Gelassenheit, die München für Touristen und Touristinnen aus aller Welt so anziehend macht. Die bayerische Landeshauptstadt mit ihren knapp 1,5 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen bietet nicht nur eine weitgefächerte Kunst- und Kulturszene und ein lebendiges Bar- und Nachtleben, sondern auch eine vielseitige Gastronomie und zahlreiche grüne Oasen wie dem Englischen Garten, den Isarauen, den Parkanlagen der Schlösser sowie der Nähe zu den Alpen und den oberbayerischen Seen. Auch als Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsmetropole genießt München Weltruf: Drei Spitzenorchester, große Musikfestivals, herausragende Opern- und Konzertbühnen und eine international bekannte Club-Szene stehen für ein breitgefächertes Musikangebot aller Stilrichtungen.

Ein stetig wachsendes Kunstareal von Weltniveau zieht kunstinteressierte Gäste aus aller Welt an. Die bayerische Hauptstadt bietet über 60 Museen und Ausstellungshäuser, darunter die drei Pinakotheken und das Museum Brandhorst mit Werken der Moderne. Berühmte Bauten erzählen die Geschichte der mehr als 700 Jahre dauernden Herrschaft der Wittelsbacher Dynastie, so wie der Alte Hof oder die einstige Sommerresidenz der Herrschenden, Schloss Nymphenburg, in der der Märchenkönig Ludwig II. aus dem bayerischen Königshaus das Licht der Welt erblickte.

Mit einer langen Designgeschichte reiht sich München als Designhauptstadt Deutschlands in die Liga internationaler Zentren wie Barcelona oder Mailand ein. Einige der besten deutschen Designer und Designerinnen entwickeln hier Produkte und Konzepte für global agierende Konzerne und schaffen Dinge, die über den täglichen Gebrauch hinaus Begehren wecken und als Ikonen in Sammlungen aufgenommen wurden. Bayern hatte das Glück, dass viele seiner Könige Förderer der Künste und Wissenschaften waren, die ihre Hauptstadt mit Sammlungen aller Art bedachten. So war zum Beispiel auch die Porzellan Manufaktur Nymphenburg untrennbar mit der Geschichte des Königshauses verbunden und stellte ein wichtiges Prestigeobjekt dar. Auch heute noch fertigt die Manufaktur unter anderem elegante Geschirrwaren und Figuren aus dem „weißen Gold“ und führt die Tradition der Porzellanmalerei fort, die ein von der deutschen UNESCO-Kommission geschütztes Kulturgut ist.

Auch später gewannen Kunst, Handwerk und Design eine größere bedeutende Rolle. Ende des 19. Jahrhunderts wurden unter dem Eindruck der VII. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast die „Vereinigten Werkstätten“ gegründet. Inspiriert vom englischen Arts and Crafts Movement, dem französischem Art Nouveau-Stil und dem Deutschen Werkbund hatte sich dieser Zusammenschluss aus Handwerkern und frühen Industriedesignern der Entwicklung von Möbeln und Interieurs im Geist der noch jungen Moderne verschrieben. Die 1925 gegründete Neue Sammlung – The Design Museum, beherbergt das Museum, das zugleich die erste eigenständige Designsammlung der Welt ist – eine der umfangreichsten Kollektionen an Produkt- und Industriedesign, Grafik und Keramik. Seit 2002 in der Pinakothek der Moderne beheimatet, war die Neue Sammlung Wegbereiterin dafür, dass industriell gefertigte Alltagsgegenstände heute musealen Rang genießen und wissenschaftlich erforscht werden.

Viele Designer und Designerinnen, Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen haben ihre Ateliers und Werkstätten in der Stadt an der Isar und gestalten und fertigen die unterschiedlichsten Dinge, wie die funktionalen Einrichtungsgegenstände mit innovativem Design, die beim Produktdesigner Thorsten Franck entstehen. Suzanne Bühler stellt mit Purkeramik seit 35 Jahren farbenfrohe Keramikware im Münchner Gärtnerplatzviertel her. Auch andere Disziplinen des hochwertigen Kunsthandwerks werden in der bayerischen Landeshauptstadt fortgeführt, wie die Druckkunst in der Handsatzwerkstatt Fliegenkopf oder der Manufaktur und Druckerei Prantl, die seit 1797 für feine Druckwaren und Stahlstich steht, die sogar für die bayerische Königsfamilie gefertigt wurden.

Alle drei Jahre wird von der Stadt außerdem ein Designpreis ausgelobt, den zum Beispiel 2017 der Schweizer Goldschmied Otto Künzli erhielt. Mit seinen wegweisenden Arbeiten und seiner Lehrtätigkeit an der Akademie der Bildenden Künste hatte er entscheidenden Anteil daran, dass die Landeshauptstadt heute weltweit als ein Zentrum des Autorenschmucks gesehen wird. Von der Rolle des Schmuckdesigns in München zeugen die minimalistischen Stücke von Silberschmied Helge Ott oder der erfolgreichen Schmuckdesignerin Saskia Diez, die ihre Kreationen nicht nur als Verzierung, sondern auch als Ausdrucksmittel sieht, das sehr intim sein kann. Auch das Schmuckatelier Patrik Muff steht seit bald 20 Jahren für kraftvollen, prägnanten, handgefertigten Schmuck, der Symbole aller Herren Länder und Zeiten in sich aufnimmt und in der Ledererstraße beheimatet ist, einem Viertel, in dem bereits im Mittelalter die Handwerker ihrem Gewerbe nachgingen.

Darüber hinaus ist in München eine lebendige Modeszene zu Hause sowie mehrere Akademien und Schulen, die den künstlerischen Nachwuchs ausbilden. So beispielsweise die Deutsche Meisterschule für Mode, als älteste Schule, die das anspruchsvolle Schneiderhandwerk lehrt, und die AMD Akademie Mode & Design. Neben bekannten Marken überzeugen in München Maßschneider-Ateliers wie Diehm Bespoke oder Mangas München, die in den 1990er Jahren zu den Pionieren der Herrenmaßschneider in München gehörten. Im Atelier von Anju entstehen feinste Ledertaschen, deren zeitlose Designs aus der Zusammenarbeit des generationsübergreifenden Kreativduos entstehen, das die Handwerkskunst des Feintäschnerns in Kombination mit Nachhaltigkeit am Leben halten möchte. Auch alteingesessene Betriebe, wie das Unternehmen Roeckl, das in sechster Generation feinste Lederhandschuhe und Premiumaccessoires fertigt, stehen für die Handwerks- und Modeszene in München.

Das Gastronomieangebot der Stadt spannt einen weiten Bogen von der internationalen Sterneküche über bodenständige Wirtshauskultur bis zum Imbiss auf dem Viktualienmarkt. Dort gibt es neben einer großen Auswahl von regionalem Obst- und Gemüse, einer Vielzahl an Käse- , Wurst- und Fischspezialitäten, auch handgemachte bayerische Pralinen aus belgischer Schokolade vom Münchner Schokoladen. Doch der ideale Platz, um bayerische Schmankerl und ein kühles Bier zu genießen, ist unter Kastanienbäumen in einem der vielen schönen Biergärten Münchens. Mit einer über 200-jährigen Tradition in der Stadt sind sie zum Inbegriff der bayerischen Lebensart geworden. Davon ebenfalls Teil sind die klassischen Brezen, die es nicht nur in den Biergärten zu verkosten gibt. Wer daneben andere hochwertige, bayerische Bäckerei-Produkte sucht, wird bei Echt Jetzt und Julius Brantner Brothandwerk fündig. Beide setzen auf lange Ruhezeiten der Teige, Bio-Qualität und Regionalität ihrer Produkte.

München setzt nicht nur mit Akademien und Museen, sondern vor allem mit seiner florierenden Handswerks-, Design- und Kunstszene die lange Geschichte, Tradition und Bedeutung fort, die diese Disziplinen in der Landeshauptstadt auszeichnen.

Fotos von: (Ttitelbild): Copyright Jörg Lutz, (Foto 1 und Foto 2): Copyright Werner Böhn, (Foto 3): Copyright München Tourismous Redline Enterprises, (Foto 4): Copyright Tommy Loesch, (Foto 5): Copyright Jan Saurer, (Foto 6): Copyright Lukas Barth, (Foto 7): Copyright Sigi Müller, (Foto 8): Copyright Nicanor Garcia, (Foto 9): Copyright B. Roemmelt.