Geistige Brücken

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Ré Soupault kehrte 1948 aus den USA nach Europa zurück und lebte bis 1958 in Basel. Dort begann sie neben ihrer Arbeit als Übersetzerin mit dem Schreiben von Radio-Essays, die in schweizerischen und deutschen Rundfunkanstalten bis in die 1980er-Jahre produziert und gesendet wurden. Insgesamt verfasste sie über fünfzig.

In den in „Geistige Brücken“ versammelten vierzehn Aufsätzen, beschäftigt Soupault sich mit historischen und aktuellen Themen: westliche und östliche Philosophien, die Emanzipation der Frau, Freiheitsideen, Vorläufer der Moderne, Portraits von Schriftstellern und Schriftstellerinnen aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie die Folgen des Ersten Weltkriegs. So schreibt sie von der keltischen Sprache, vom parisischen Schimmern in zarter Transparenz oder einem der seltsamsten Werke der Weltliteratur, der „Gesänge des Maldoror“ von Comte de Lautréamont.

Ihre Essays zeichnen sich durch fundierte Recherchen, Esprit und einen klaren Stil aus, der sie zu einem Leseerlebnis werden lässt.
Bereits während ihres Studiums arbeitete Soupault 1921-1925 am Bauhaus in Weimar, unter anderem bei Johannes Itten, Wassili Kandinsky und Paul Klee. Johannes Itten wird zu ihrem wichtigsten Lehrer – später wird sie von ihm sagen, sie hätte bei ihm das „Sehen“ gelernt.

Ré Soupault arbeitete nicht nur als Übersetzerin und Schriftstellerin, sondern auch als Mode-Journalistin und -Designerin, Filmproduzentin und begleitete die Reportagen ihres späteren Ehemanns Philippe Soupault in Europa und Amerika fotografisch. Sie war eine Künstlerin im Zentrum der europäischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Manfred Metzner versammelt als Herausgeber des Werks von Ré Soupault mit „Geistige Brücken“ eine Auswahl ihres geistigen Werkes

 

Geistige Brücken. Radio-Essays
Ré Soupault
Manfred Metzner (Hg.)
Verlag Das Wunderhorn
ISBN: 978-3-88423-642-0
280 Seiten, gebunden

Erschienen 2021
24,00 Euro

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Titelfoto von: Meisterrat Berlin-Brandenburg e.V.