Der Wert der Dinge

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Wie kommt der Wert bestimmter Objekte im Museum zustande und wodurch kann dieser verändert werden?

Fragen wie diesen nähert sich der 2022 im Wallstein Verlag erschienene Sammelband „Alte Dinge – Neue Werte. Musealisierung und Inwertsetzung von Objekten“ in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen des Leibniz-Forschungsverbunds Wert der Vergangenheit.

Auf Grundlage einer Tagung 2020 am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum gehen die Autorinnen und Autoren dem Wert von musealen Objekten auf den Grund. Dabei hinterfragen sie die Aufgabe und Funktion des Museums, sich kulturellen Diskursen zu stellen und gesellschaftliche Aspekte im Ausstellungskontext zu berücksichtigen. Durch die Präsentation im Museum werden den Objekten ursprünglich politische, gesellschaftliche und religiöse Werte teils durch ästhetische, kulturelle, wissenschaftliche und historische ersetzt und in einen neuen Kontext überführt. Diese Nobilitierung alter Dinge beginnt bereits im Hintergrund mit der Sammlung, Archivierung und Konservierung solcher Objekte und ist Teil eines ständigen Wandels, der in dieser Publikation diskutiert wird.

Die Kapitel beschäftigen sich dahingehend mit bestimmten musealen Sammlungen und konkreten Beispielen wie der ideologisch aufgeladenen Adlerfibel aus dem Schatz von Domagnano oder dem Trachtenbuch des Christoph Weidlitz, die beide Teil der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums sind und im Laufe der Geschichte einen Perspektivwandel durchlaufen haben und nun einer anderen Bewertung ausgeliefert sind als während ihres Entstehungskontexts.

 

Alte Dinge – Neue Werte.
Musealisierung und Inwertsetzung von Objekten
Michael Farrenkopf, Aikaterini Filippidou, Torsten Meyer,
Stefan Przigoda, Achim Saupe, Tobias Schade (Hg.)
Wallstein Verlag
ISBN 978-3-8353-5272-8
288 Seiten, 30 farbige Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag
Erschienen 2022
32,00 Euro

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