Tisch mit lapislazuli-farbenen Oberflächen und schwarzem Sockel, vor einem goldenen Hintergrund.

DRAENERT

Beitrag lesen

Seit 1968 fertigen Steinmetzmeister, Schreiner, Lackierer, Schlosser und Polsterer formvollendete Stühle und Tische in Immenstaad am Bodensee. Vor 25 Jahren stieg Patric Draenert in das elterliche Unternehmen ein und übernahm sukzessive die Geschäftsleitung.

1995 kam Firmengründer Dr. Peter Draenert eine Idee: er wollte einen Esstisch schaffen, der sich mit Leichtigkeit erweitern lässt. Daraus entstand schließlich der ADLER mit einer Auszugsfunktion, die mit nur einer einzigen Handbewegung die Tischfläche mühelos vergrößerte. In neueren Modellen wie dem preisgekrönten Tisch KENT arbeitet das Unternehmen teils mit asymmetrischen Tischplatten – durch sie ergeben sich neue Sitzmöglichkeiten und Perspektiven. So entstehen immer wieder neue ungewohnte Formen und Anordnungen, die mit konventionellen Vorstellungen brechen.

In einem Steinpark, welcher neben den Fertigungshallen liegt, können Kunden aus 150 Natursteinsorten ihren Wunschausschnitt für ihren eigenen individuellen Tisch wählen. Mit ihren zeitlosen Designs und langlebigen sowie recyclebaren Materialien arbeitet DRAENERT auch ressourcenschonend. Steine, die während des Produktionsprozesses sonst ungenutzt blieben, werden in unterschiedliche Streifen geschnitten und zu individuellen Farbkombinationen zusammengestellt – je nach Kundenwunsch. Sie bilden das Ausgangsmaterial, aus denen der BARCODE Tisch gefertigt wird.

Bei der Fertigung setzt das Unternehmen auf nachhaltige Prozesse: Vom Schweißen der Stuhlgestelle bis zum Polstern der Sitzflächen erfolgen alle Arbeitsschritte vor Ort. Auch bei anderen Produktionsabläufen versucht das Unternehmen so nachhaltig wie möglich zu agieren. So wird bei der Steinbearbeitung mit einem geschlossenen Wasserkreislauf gearbeitet, welcher kein Frischwasser erfordert. Warmwasser wird mithilfe einer Wärmepumpe erhitzt, für Strom sorgt die eigene Photovoltaikanlage.

 

Moderne Wohnlandschaft mit beigem Sofa, grünen Teppich und eleganten, marmorierten Couchtischen in einem lichtdurchflutet...

 

Was bieten Sie Ihren Kunden? Was suchen Kunden (aus Ihrer Sicht) bei Ihnen?

Unsere Kunden suchen bei uns eine individuelle Beratung. Oft kommen die Kunden mit Plänen ihres Hauses oder der Wohnung und bringen auch Muster den Interieurs mit, das sind Bodenbeläge, Stoffe etc.

Unsere Aufgabe ist es dann bei der Auswahl der Materialien des Esstisches mit den Stühlen beispielsweise, einen tollen Akzent zu setzen und auch Dinge vorzuschlagen, auf die der Kunden nicht unbedingt selber gekommen wäre.

Eine Besichtigung unseres Steinparks und ein kleiner Firmenrundgang sind immer mit dabei und erfreuen sich großer Beliebtheit.

 

 

Was können Sie besser als andere? Oder bescheidener gefragt: Haben Sie bzw. Ihr Unternehmen eine Art Alleinstellungsmerkmal oder besondere Kenntnisse, die ggf. selten sind?

Unser Alleinstellungsmerkmal ist unsere hohe Flexibilität bei der Individualisierung. Einzelanfertigungen und spezielle Lösungen sind unser Tagesgeschäft und wir haben uns hier über die Jahre einen Erfahrungsreichtum angeeignet, aus dem wir schöpfen.

Wir planen diese Einzelstücke bei uns im Werk per CAD und machen uns auch Gedanken über die Anlieferung und den Aufbau vor Ort beim Kunden. Viele Unwägbarkeiten müssen im Vorfeld ausgeräumt werden. Wir haben einen guten Job gemacht, wenn das fertige Möbel vor Ort beim Kunden steht.

 

Moderne Esszimmeransicht mit einem runden Tisch, weißen Stühlen und einer großen Fensterfront, die eine Stadtansicht ze...

 

Ist das, was Sie tun, typisch für Ihre Region? Prägt das regionale Umfeld Sie und Ihre Tätigkeiten?

Unser Tun ist sicherlich typisch für unsere Region, weil wir ja Tüftler und Ingenieure sind hier in Baden-Württemberg. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, daß wir viele Patente für unsere Auszugstische haben und uns das Thema immer beschäftigt.

 

 

Gibt es etwas, für das Ihre Region bzw. Ihr Lebensort besonders bekannt ist?

In der Bodenseeregion begegnen einem zwei kontrastreiche Seiten: Einerseits beherbergt sie weltweit führende Unternehmen, die in ihren Branchen technologische Spitzenpositionen einnehmen, andererseits ist sie bekannt für ihre malerische Wein- und Ferienlandschaft, die zum Entspannen und Genießen einlädt. Das ist so sicherlich einmalig.

 

Wo gehen Sie hin, wenn Sie entspannen wollen?

Es gibt einige Orte im Hinterland, die ich sehr schätze. Man entflieht der Betriebsamkeit, die der Bodensee – besonders in den Sommermonaten mit sich bringt und kann trotzdem den tollen Blick genießen.

 

Können Sie ein Restaurant aus Ihrem Umfeld besonders empfehlen?

Wie haben das große Glück hier bei uns am Ort zwei wirkliche Spitzenrestaurants zu haben, der über die Grenzen hinaus bekannt sind: Dies Restaurants „Seehof“ und „Heinzler“ in Immenstaad bieten regionale Küche, immer besonders und hochwertig interpretiert. Die Lage direkt am See ist einmalig und beide Häuser sind auch gleichzeitig beliebte Hotels. Dies ist für uns auch im Hinblick auf unsere Kunden und Geschäftspartner ein großer Vorteil.

 

Gibt es einen speziellen Einzelhandelsladen, den Sie empfehlen können, den es nur in Ihrem Ort (oder in der Region) gibt?

Das Weingut Aufricht, zwischen Hagnau und Meersburg malerisch in den Weinbergen gelegen, ist ein toller Ort. Hier kann man in einem schönen Laden den Wein verkosten und natürlich auch mit nach Hause nehmen.

 

Haben Sie das Gefühl, dass die Politik mehr für Sie bzw. Ihre Branche tun könnte? Wenn ja, was?

Das Gefühl haben wir jeden Tag. Die Bürokratie wird in allen Bereichen immer schlimmer und für uns als mittelständische Firma fast nicht mehr zu leisten. Alles muß dokumentiert werden. Ich bin für eine Reduzierung der Meldepflichten: Wir sind mit zahlreichen Melde- und Berichtspflichten konfrontiert, die viel Zeit und Ressourcen binden. Eine Vereinfachung oder Zusammenfassung dieser Pflichten würde den administrativen Aufwand verringern. Weiterhin ist das sog. Lieferkettengesetz ein großer Aufwand. Es ist schwierig bis unmöglich für uns dafür zu sorgen, daß entlang der Wertschöpfungskette die Menschenrechte und Umweltstandards eingehalten werden.

 

Arbeiter schleift eine Steinoberfläche mit einer Maschine, Wasser spritzt dabei auf die Fläche.

 

Wie ist die Ausbildungssituation in Ihrem Bereich? Finden Sie leicht Nachwuchs? Was vermissen Sie?

Leider bilden wir nicht aus und haben Probleme Fachkräfte im Handwerk zu finden. Der Stellenwert des Handwerks und das Ansehen müsste gestärkt werden. Das sind tolle und kreative Berufe, die den Schülern wieder schmackhaft gemacht werden müssen.

 

Lederstücke in verschiedenen Farbtönen hängen auf einer Stange in einer Polsterei.

 

 

Welches Schulfach sollte es geben, das es noch nicht gibt?

Ein Schulfach, welches sich um die Dinge des täglichen Lebens kümmert, wäre aus meiner Sich sinnvoll. Welche Versicherungen braucht man wirklich, wie erledige ich Bankgeschäfte, wie behalte ich meine Ausgaben im Blick, wie mache ich eine Steuererklärung.

 

 

Wenn Sie für ein Jahr Bürgermeister/in Ihrer Stadt oder Landrat/Landrätin in Ihrem Landkreis wären: Was würden Sie einführen oder ändern?

Da fällt mir spontan unser Sorgenkind der Region ein: Der Flughafen Friedrichshafen. Ich würde dafür sorgen, daß von und nach Friedrichshafen wieder wichtige Verbindungen angeboten werden. Durch unsere ansässige Großindustrie gibt es einige Ziele, die aus meiner Sicht ständig in den Flugplan gehören. Ich würde die Beteiligten an einen Tisch holen und nach Lösungen suchen.
Bedarf und Nachfrage müssen hier aufeinander abgestimmt werden.

Derzeit trägt der Flughafen nicht dazu bei, daß die Bodensee-Region gut an den Rest Deutschlands oder Europas angebunden ist.

 

Handwerker schneidet mit einer Maschine eine große Platte aus Stein oder Holz, umgeben von Werkbänken.

 

 

Wenn Geld oder andere Abhängigkeiten keine Rolle spielen würden: Wo würden Sie am Liebsten leben?

Die Bodenseeregion ist sehr lebenswert und ich würde hier bleiben.

 

 

DRAENERT GmbH
Steigwiesen 3
88090 Immenstaad / Bodensee

WEBSEITE: DRAENERT