Manufaktur

Ursula Wagner

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Ursula Wagner ist eine Textildesignerin, Künstlerin und Forscherin aus Deutschland. In ihrer Arbeit erforscht sie das Zusammenspiel von Material, Technologie und Ästhetik, wobei sie sich auf skulpturale und dreidimensionale Aspekte der textilen Konstruktion konzentriert. Obwohl sie sich auf die industrielle Weberei spezialisiert hat, bewegen sich Wagners Projekte meist an der Schnittstelle zwischen dem Textilbereich und anderen Disziplinen.

Sie entwirft dynamische, dreidimensionale Stoffe und ortsspezifische Installationen für öffentliche und private Innenräume und erforscht dabei das Potenzial und die Grenzen digitaler Werkzeuge im Bereich der Textilgestaltung und -produktion.

Wagner studierte Textil- und Oberflächendesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB) und der Hiroshima City University in Japan und erhielt einen BFA und MFA von der KHB. Sie unterrichtete im Fachbereich Textil- und Oberflächendesign der KHB, an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und am Shenzhen Polytechnic in China. Als Forschungsstipendiatin an der Universität der Künste Berlin war Wagner an einem Forschungsprojekt über Smart Homes beteiligt, in dem sie mit mehreren Partnern aus Industrie, Universitäten und Forschungsinstituten elektronische und interaktive Textilien entwickelte. Das Projekt wurde vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Von 2017-2019 hatte sie eine Vollzeitstelle als Assistenzprofessorin für Textilien an der Rhode Island School of Design (RISD), USA, inne. Sie hat rund zwei Jahrzehnte in Berlin und im Ausland gelebt und gearbeitet, bevor sie zurück in ihre Heimatstadt Oberammergau in den bayerischen Alpen zog.

In den letzten Jahren arbeitete Wagner mit italienischen Webereien in Como zusammen, entwarf und produzierte maßgeschneiderte Stoffe für das Modelabel PerretSchaad und arbeitete mit TheGreenEyl an einer groß angelegten Textilkunstinstallation für das Museum Grimmwelt in Kassel, Deutschland.

Wagner wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter der Mart-Stam-Preis, das Elsa-Neumann-Stipendium (NaFöG) des Landes Berlin, ein DesignFarmBerlin-Stipendium und ein Forschungsstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für ihr Studium in Japan. Im Jahr 2012 wurde sie für die Teilnahme am European Textile Trainee Programme des TextielMuseums in Tilburg, Niederlande, ausgewählt. Ihre Werke wurden von privaten und öffentlichen Sammlungen wie der Grimmwelt Kassel, Deutschland, und dem TextielMuseum Tilburg, NL, erworben.