Frau in einem roten Gewand arbeitet an einem Spinnrad in einem hellen Raum mit Holzdetails.
Manufaktur

Tiina Kirsi Kern

Beitrag lesen

In ihrer Werkstatt in Nürtingens Altstadt verbindet die Textilkünstlerin Tiina Kirsi Kern handwerkliche Präzision mit künstlerischem Denken.

Kirsis Werke lassen sich dabei weder eindeutig dem Kunst- noch dem Designbegriff unterordnen. Im Werkstatthaus Haus Vier entstehen ihre gewebten Objekte und textilen Arbeiten, die durch Kirsis Materialwahl, Reduktion und Eigenwilligkeit auffallen.

 

Hände einer Person, die an einem Webstuhl arbeiten, umgeben von bunten Fäden.

 

Aktuell liegt ihr Fokus auf einem besonderen Material: den Magnetbändern aus alten Audio- und Videokassetten. Was früher als Speichermedium für Klang und Bild diente, wird nun durch textile Techniken wie das Handweben in neue, sinnlich erfahrbare Flächen und Objekten verwandelt.

 

Bunte Sitzkissen auf einem weißen Tisch, während eine Hand ein weiteres Kissen hinzufügt.

 

Die Auseinandersetzung mit diesem Material ist auch ein Nachdenken über Vergänglichkeit und Wertschätzung. Kern ist ein bewusster Umgang mit den Textilien wichtig – und eine Arbeitsweise, die Haltung, Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit in den Mittelpunkt stellen.

 

Frau in blauer Langarmbluse tritt hinter glitzernden Vorhängen hervor, die in Braun- und Schwarztönen gestreift sind.

 

Die künstlerische Ausbildung an der Freien Kunstakademie Nürtingen, das regionale textile Erbe sowie die finnischen Wurzeln der Gestalterin prägen ihre Arbeit gleichermaßen. In Finnland ist die Verbindung von Kunst, Handwerk und Alltagskultur tief verankert – ein Verständnis, das sich auch in den Arbeiten von Kern widerspiegelt: reduziert, durchdacht, ruhig – und voller Resonanz.

 

Frau in blauer Bluse zeigt auf Kissen an einer Wand, umgeben von verschiedenen Texturen und Farben.