Das Geigenbau-Atelier von Robert Stepp befindet sich im urbanen Stuttgarter Osten und damit in der Nähe vieler musikalischer Institutionen wie der Musikhochschule Stuttgart oder der Staatsoper.
Schon als Schüler ging Robert Stepp als Kunde in dieser Werkstatt ein und aus. Nachdem er von seinen Lehr- und Wanderjahren in England, Hamburg und Paris wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, nahm die Inhaberin Kristin Vasterling Kontakt mit ihm auf. Dies führte schließlich dazu, dass er zu Beginn des Jahre 2021 in seine Heimat zurückkehrte und das Geschäft übernahm.
Seine Zeit als Geigenbauer begann nach einem in Freiburg abgeschlossenen Cellostudium 2011 an der renommierten Geigenbauschule in Newark on Trent in England. Mit Auszeichnung verlässt er England 2014 und vertiefte sowohl das Spielfertigmachen, die Reparatur von Instrumenten mit klanglicher Optimierung, den Bezug von Bögen, sowie seine größte Leidenschaft, den Neubau von Geigen, Bratschen und Celli in verschiedenen Werkstätten Europas, unter anderem bei Charles Coquet in Paris, Andreas Kägi in Berlin, Hampel & Riebesehl in Hamburg und Ersen Aycan in Freiburg.
Mit dem Ziel, sich voll mit dem Neubau von Streichinstrumenten zu beschäftigen, eröffnete Robert Stepp seine erste eigene Werkstatt in Frankfurt am Main im Sommer 2019. Schon ein Jahr später erfolgte die Übernahme der Geigenbauwerkstatt von Kristin Vasterling in seiner Geburtsstadt Stuttgart. Neben seiner Leidenschaft, neue feine, handgefertigte Instrumente zu bauen, hat er nun die große Aufgabe, eine Vielzahl von Musikerinnen und Musikern mit Klangeinstellungen, Bogenarbeiten und Reparaturen zu bedienen. Bald erkannte er, dass es immer wichtig ist, ausreichend Instrumente und Bögen in allen Kategorien im Angebot zu haben. Er scheut sich nicht, auch neu gebaute Instrumente von Kolleginnen und Kollegen in seiner Werkstatt anzubieten. Für Musikerinnen und Musiker ist es leichter, aus einer Auswahl an Instrumenten und Bögen das für ihn passende Instrument zu finden.
Neben allen handwerklichen Alltagsaufgaben schafft es Robert Stepp, drei bis vier Instrumente im Jahr in vollständiger Handarbeit nach den Vorstellungen seiner Kundschaft herzustellen. Seine Vorbilder dafür sind die alten bekannten italienischen Meister, jedoch beschäftigt er sich auch mit der Konzeption seiner eigenen Modelle, angelehnt an existierende alte Instrumente, aber optimiert an die heutigen Anforderungen.
Durch sein geschultes Ohr als Cellist und auch die in der Praxis wachsende Fähigkeit, sich in klangliche Wünsche von Musikerinnen und Musikern hineinversetzen zu können, ist er viel mit Feinjustierungen und Klangeinstellungen beschäftigt. Es ist ihm ein Anliegen, sich auch mit seinen eigenen Instrumenten auf die klanglichen Vorstellungen der Kundschaft einzustellen.
Die Zunft der Instrumentenbauer ist klein und es gibt natürlich Wettbewerb. Für die Weiterentwicklung dieses einzigartigen Handwerks sind gleichwohl – davon ist Robert Stepp überzeugt – der regelmäßige Austausch unter Kolleginnen und Kollegen, die Pflege eines gemeinsamen transparenten Netzwerks, sowie regelmäßige gemeinsame Projekte wichtig.
Auf längere Sicht möchte sich Robert Stepp noch mehr als bisher seiner Leidenschaft des Neubaus von Instrumenten sowie der klanglichen Optimierung von Streichinstrumenten widmen. Für ihn wäre es schön, eines Tages die Werkstatt mit einer Kollegin oder einem Kollegen zu teilen, um das ganze Spektrum des Handwerks dauerhaft anbieten zu können.