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Steingraeber & Söhne

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Die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne fertigt seit 1852 Pianos und Flügel in der Festspielstadt Bayreuth. In Handarbeit schaffen derzeit rund 35 Mitarbeiter des Familienunternehmens täglich Spitzenqualität. Steingraeber-Klaviere werden von bedeutenden Künstlern und in den namhaftesten Konzerthallen und Musikhochschulen weltweit gespielt.

In den 1820er Jahren beginnt die Geschichte der Pianofortefabrik. Eduard Steingraeber, aus der 2. Generation, ließ sich 1852 in Bayreuth nieder und fertigte sein Opus 1, ein revolutionäres Meisterstück. Ab 1867 wurden die Steingraeber Klaviere regelmäßig mit internationalen Preisen ausgezeichnet und 1906 begannen weltbekannte Designer die Steingraeber Klaviermöbel zu gestalten. Seit 1980 führt Udo Schmidt-Steingraeber das Unternehmen inzwischen in der 6. Generation, während die 7. Generation bereits in den Startlöchern steht.

Damals wie heute gehen von Steingraeber beständige Impulse für die Weiterentwicklung im Bau der Spitzeninstrumente aus. Aktuelle Innovationen greifen zum Teil alte Spielarten auf, wie beispielsweise der Mozart Zug zur stufenlosen Einstellung des Tastentiefgangs bei Flügeln von 8–10 mm oder das Sordino, ein sehr feiner Filz, der sich horizontal zwischen Hammer und Saite schiebt und Tonänderungen wie beispielsweise Franz Schuberts “fp” zulässt.

Neben der Familientradition ist es bis heute auch beim historischen Firmensitz in der Bayreuther Friedrichstraße geblieben. Das Steingraeber-Haus ist eines der wenigen weitgehend original erhaltenen Bauten des Rokokos in Bayreuth. Der markgräfliche Camerier v. Liebhardt errichtete 1754 das prunkvolle Palais, das Eduard Steingraeber 1871 kaufte und zum kunstsinnigen Ausdruck des erfolgreichen Klavierfabrikanten machte.

So wurde der Rokokosaal – er ist bis heute original erhalten – mit einem entsprechenden Flügel ausgestattet, heute „Liszt-Flügel“ genannt: Denn Liszt war im Salon des Steingraeber-Hauses oft zu Gast und spielte dort zusammen mit Freunden. Die Zimmerflucht im Erdgeschoss eignete sich, damals wie heute, hervorragend zur Präsentation von Pianos, während das ehemalige Gesindehaus inzwischen als Flügelhaus mit drei Auswahlsälen fungiert.

Die Werkstätten im Nachbargebäude können Besucher während der öffentlichen Fabrikführungen kennenlernen. Zudem finden jährlich rund 70 Konzerte und Veranstaltungen mit renommierten Künstlern und angehenden Meisterpianisten im sogenannten Kammermusiksaal statt.