Das Hobby zum Beruf zu machen bleibt für viele Menschen ein Traum, der sich schwer erfüllen lässt. Doch mit viel Ambition und Hingabe ist es für einige Menschen doch möglich - so auch für Karl Scherzer.
Bereits in der Jugend war er aktiver Musiker im Posaunenchor und handwerklich begabt. So entschloss er sich, im Alter von 16 Jahren die Lehre zum Metallblasinstrumentenmacher zu beginnen. Nachdem er seine Lehre abgeschlossen hatte, sammelte er einige Jahre Berufserfahrung, schloss seinen Meistertitel ab und eröffnete schließlich im Jahre 1994 seine eigene Werkstatt. Zu Beginn seiner Zeit als selbstständiger Metallblasinstrumentenmacher lag der Fokus seiner Arbeit auf der Reparatur von Instrumenten.
Die Werkstatt lag im mittelfränkischen Steigerwald, und viele Bläserinnen und Bläser aus den umliegenden Posaunenchören und Blaskapellen schätzten sich glücklich, nun einen erfahrenen Meister in der Nähe zu haben, der sich um die Gesundheit ihrer Instrumente kümmerte. Nach weiteren zwölf Jahren entschied sich Karl Scherzer, den Standort seiner Werkstatt um etwa 60 Kilometer ins ebenso mittelfränkische Altendettelsau zu verlagern. Dort konnte sein Betrieb nicht nur um viele Quadratmeter wachsen, sondern sich auch in allen weiteren Aspekten vergrößern.
Er begann neben der Reparatur mit dem eigenen Bau von Metallblasinstrumenten. Durch die jahrzehntelange eigene musikalische und berufliche Erfahrung, als auch den engen Kontakt zu professionellen Musikern entstehen seither qualitativ herausragende Musikinstrumente. Wie gut die Instrumente der Marke Karl Scherzer sind, zeigte 2021 der Wettkampf um den deutschen Musikinstrumentenpreis. Er belegte den ersten Platz und ist daher Deutscher Meister. Aber auch international hat die Werkstatt eine wohltuende Reichweite. Mithilfe von Mission Eine Welt entstanden Verbindungen nach Brasilien, Tansania und Papua Neuguinea. Junge Männer aus diesen Ländern lernten Karl Scherzer und seine Arbeit persönlich über mehrere Wochen kennen. Durch dieses Engagement und den immer noch bestehenden Kontakt werden so weltweit Musikchöre unterstützt und das Musizieren trotz schwieriger Lebensverhältnisse ermöglicht.
In seinem Betrieb arbeitet Karl Scherzer aktuell gemeinsam mit seiner Frau und seinem Auszubildenden. Der Arbeitsalltag wird nicht langweilig. Gerne werden neben dem üblichen Geschäft auch individuelle Wünsche von Kunden erfüllt. Deshalb werden in besonderen Aufträgen As-Trompeten, Bassflügelhörner oder auch C-Trompeten hergestellt. Und neben der musikalischen Vielfalt wird auch etwas für die musikalische Weiterbildung von Kunden geboten. So finden regelmäßig Workshops für Hobbymusikanten statt, die vor Ort von professionellen Musikern gehalten werden.
Da die Liebe zur Musik im Hause Scherzer kein Ende findet, werden außerdem junge Ensembles mit hervorragenden Musikern unterstützt und gefördert. Zusammengefasst gibt es im Betrieb von Karl Scherzer alles, was das Herz von Blasmusikern begehrt. Von kleinen Reparaturen bis hin zu Generalüberholungen und den Kauf von Instrumenten wird alles geboten. Hinter jeder Arbeit steckt Herzblut, meisterliches Können und musikalische Finesse. Deshalb kann hier jeder Kunde das Instrument finden, an dem er sein Leben lang Freude hat.