Manufaktur

Reutlinger Essig Manufaktur

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Seit dem Jahr 2008 stellt Frank Höwner mit seiner Reutlinger Essig Manufaktur als einer der wenigen Essig- Hersteller, vom Apfel bis zum fertigen Produkt alles selbst her.

Die Früchte für die über 40 unterschiedlichen Apfel- und Fruchtessig-Spezialitäten stammen von eigenen und gepachteten Streuobstwiesen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, Europas größtem Streuobstgebiet.

Ziel ist es mit Sorgfalt und Leidenschaft handwerklich traditionell hergestellte Aromen von der Streuobstwiese in die Flasche zu zaubern. Eigene Bienen sorgen für die Bestäubung der Obstbäume und für die Erhaltung dieser einmaligen Kulturlandschaft am Fuße der Schwäbischen Alb.

Nur erstklassig, unbehandelte und vollreife Früchte werden traditionell geerntet und verarbeitet. Die Früchte werden in der ortsnahen Mosterei schonend zu Saft gepresst, denn kurze Wege sind Frank Höwner wichtig. Aus Saft wird Obstwein (Most). Der wird anschließend durch Zusatz einer hauseigenen Essigmutter (Kamhaut) im Orlèans-Verfahren vergoren.

Das Orlèans-Verfahren gilt als das älteste Verfahren um Essig herzustellen – ein Verfahren, das aufwendig ist. Zeit ist dabei Frank Höwners Verbündete. Die Essigbakterien vergären hier den Alkohol an der Oberfläche mithilfe des Sauerstoffs aus der Luft. Das dauert zwar länger als bei anderen Herstellungsverfahren, lässt aber auch intensivere Aromen entstehen. »Acht bis neun Monate lang reift der Essig«, erklärt Frank Höwner. Anschließend ruht der Essig nochmals bis zu vier Monaten, danach wird er in die Flasche abgefüllt.

Die Essige sind frei von künstlichen Aromen, Farbstoffen, Essigessenzen oder Zusatzstoffen – sie sind vegan. Frank Höwner verzichtet bewusst auf den Einsatz von Sulfiten. Dadurch können sich im fertigen Essig mit der Zeit Schlieren und eine Essigmutter bilden, was für ein naturbelassenes Produkt und seine hohe Qualität spricht. Die Fruchtessig-Spezialitäten verfeinern Salate, Suppen, Soßen, Süßspeisen und Getränke.

Noch geschmacksintensiver sind die Balsam-Essige. Für diese Tröpfchen wird Fruchtsaft zu einer Art Dicksaft reduziert und dieser mit Fruchtessig vermischt. Dadurch wird der Essig milder. Das sind die sogenannten Trinkessig-Sorten. »Man kann sie schlückeln wie ein Schnaps, »sie übers Eis, für Mixgetränke oder zu Käse servieren«, sagt Frank Höwner.