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PreußGuitars

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Mit der Meisterwerkstatt für Zupfinstrumentenbau PreußGuitars wollen Torsten und Friederike Preuß an die 300-jährige Tradition der Musikstadt Markneukirchen anknüpfen und mit neuen Entwicklungen angereichert fortführen.

In der für Markneukirchen typischen Hinterhofwerkstatt werden Gitarren und Bässe aller Art hergestellt. Alle Instrumente entstehen ausschließlich auf Kundenwunsch und werden mit größter Sorgfalt handwerklich angefertigt. Die Kundschaft kann dabei aus einer Vielzahl von Parametern auswählen.

So sind zum Beispiel nicht nur die Hölzer, sondern auch die Halsmaße und Verzierungen frei konfigurierbar. Es stehen etwa 20 eigene Modelle mit unterschiedlichen Formen, Köpfen und Stegen aus den Bereichen Akustik-, Jazz- und E-Gitarre sowie Bässe zur Auswahl. Diese können je nach Wunsch beliebig abgeändert werden, lediglich der Kopf und das Logo stehen fest. Dieses besteht aus Perlmutt und wird von Friederike Preuß per Hand eingelegt.

PreußGuitars fertigt zudem spezielle Inlays nach Kundenwunsch, zum Beispiel Mono- oder Autogramme im 12. Bund, verschiedene florale Pattern bis hin zu Drachen oder ähnlichem. Das Holzlager der Familie Preuß umfasst eine Vielzahl unterschiedlichster Hölzer, die nicht selten schon 30 Jahre und älter sind, bevor sie verbaut werden.

Hierbei wird größten Wert auf die richtige Trocknung und den für akustische Instrumente richtigen Zuschnitt gelegt. Neben dem Neubau werden auch alle Arten von Reparaturen angeboten. Die Biedermeiergitarre von musealem Charakter erfährt hier genauso ihre Wertschätzung wie die moderne E-Gitarre. Neben den üblichen kleineren Reparaturen werden auch knifflige Fälle wie geborstene Hälse, gerissene Decken, abgelöste Stege oder auch der totale Wasserschaden mit entsprechender Sorgfalt und Akribie behandelt.

Die Grenze zwischen Reparatur und Restaurierung ist hierbei fließend. Die Werkstatt PreußGuitars hat sich auf diesem Gebiet einen äußerst umfangreichen Erfahrungsschatz erarbeitet. Es werden aber auch alle gängigen Einstell- und Servicearbeiten rund ums Handling der Gitarre stets äußerst präzise und sorgfältig ausgeführt.

Torsten Preuß spielt selber seit 30 Jahren Gitarre und weiß, worauf es ankommt. Er verfügt über ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Musikinstrumentenbau und den Meisterbrief als Zupfinstrumentenmacher. Außerdem ist er als Dozent am Studiengang für Musikinstrumentenbau, unter anderem für Konstruktive Grundlagen und experimentellen Zupfinstrumentenbau, tätig. Die Werkstatt besteht seit 2012, Friederike Preuß arbeitet dort seit 2015. Das Werkstattgebäude ist 1899 zur Verfertigung von Musikinstrumenten gebaut worden. Neben den alten Hölzern ist auch ein Großteil des Inventars und der Werkzeuge schon rund 100 Jahre alt.

Man könnte meinen, die Werkstatt bestünde schon seit mehreren Generationen. Jedoch haben Friederike und Torsten Preuß ihre Wirkungsstätte von null an aufgebaut. Sie haben sich komplett dem Gitarrenbau verschrieben, wie auch schon der aus Markneukirchen stammende C. F. Martin 200 Jahre zuvor.