Ulrich Babel gründete seine Gettorfer Werkstatt 1989, nachdem er seine Meisterprüfung im Orgel- und Harmoniumbau vor der Handwerkskammer Stuttgart ablegte.
Eigene Ideen und Qualitätsansprüche zu verwirklichen, bewog Ulrich Babel, einen selbstbestimmten Weg zu gehen.
Ulrich Babels Ehefrau Kirsten Babel, ebenfalls Orgel- und Harmoniumbauermeisterin, erhielt für Ihre Leistungen 1999 den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung und ist seit 2009 Geprüfte Restauratorin im Orgel- und Harmoniumbau. Sie wurde für die Ausarbeitung der Fortbildungsverordnung für „Geprüfte Restauratoren im Handwerk“ als Sachverständige vom „Bundesinstitut für Berufsbildung“ in Bonn berufen.
Die Werkstatt von Babel deckt die gesamte Bandbreite des Orgelbaus ab, vom Bau und der Erhaltung von Orgeln mit mechanisch, pneumatisch, elektro-pneumatisch und digital gesteuerten Trakturen, über den Prospektentwurf über einen hohen Prozentsatz an eigener Fertigung der Orgelteilen bis zur Montage vor Ort und Klanggebung wird alles von den beiden Meistern durchgeführt.
Ganz besonderen Wert wird darauf gelegt, dass in intensiven Gesprächen die klanglichen und technischen Wünsche und Ideen der Kunden und Kundinnen erfasst werden. Daher fühlen sich die Meister keinem explizierten Stil verpflichtet. Die eigenen Klangvorstellungen gehen aber zu grundtönigeren, sonoren, klaren Klangfarben. Auf der technischen Seite werden gerne kniffelige Aufgaben gelöst.
Neben diversen Neubauten widmet sich der Betrieb seit der speziellen Ausbildung von Kirsten Babel vor allem der fachgerechten und einfühlsamen Restaurierung und Konservierung von Orgeln und Harmoniums. Regelmäßige Fortbildung gewährleistet die Einbeziehung von Forschungsergebnissen in die Arbeit. Die Erstellung von detaillierten Gutachten und Restaurierungskonzepten nach erfolgter Bestandsaufnahme vor Ort ist ein weiterer Arbeitsbereich, der auch von Orgelsachverständigen in Anspruch genommen wird.
Beratung zum Klima in Kirchen gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich. In Bezug auf das allgegenwärtige Problem der Schimmelbildung in Orgeln wurde in Zusammenarbeit mit einer Firma aus dem Heizbereich eine Anlage zur Vertreibung der Pilze entwickelt. Temperatur- und feuchtigkeitsgesteuerte Heizmatten halten das Klima in den Orgeln geringfügig wärmer und damit trockener als im Kirchenraum.
In der Werkstatt wird traditionell gearbeitet. Zinken, Schlitz- und Zapfen, Grate, Nut und Feder-Verbindungen in der Massivholzverarbeitung sind keine Fremdworte. Handhobel, Raubank oder Stecheisen werden bestimmungsgemäß verwendet. Trotzdem finden sich im Maschinenraum auch alle gängigen Holzbearbeitungsmaschinen. Massivhölzer bekommen viele Jahre Zeit für die natürliche Trocknung. Andere Materialien wie Leder, Filze, Tuche, Leime, Metalle und Substanzen zur Oberflächenbehandlung werden sorgfältig ausgewählt. Die Verarbeitung ist vom Feinsten.
In den über 30 Jahren seit Firmengründung hat sich ein großer Kundenstamm angesammelt. Fast alle Orgeln werden regelmäßig gewartet. Der Aktionsradius erstreckt sich von Skandinavien und das Baltikum über ganz Deutschland bis zur Schweiz.