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Orgelbau Salzmann

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Die Tätigkeit eines Orgelbauers umfasst neben der Pflege, Wartung und Reparatur bestehender Orgeln auch den Umbau bestehender Orgeln, weil sich beispielsweise der Zeitgeschmack geändert hat, oder verschlissene Bauteile eine Erneuerung notwendig machen.

Immer wieder kommt auch eine Transferierung zum Tragen, also die Umstellung einer Orgel von einem Aufstellungsort zu einem Anderen. Da jede Orgel individuell auf den sie umgebenende Raum angepasst wird, macht eine Transferierung immer auch umfangreiche Arbeiten am Klangbild einer Orgel erforderlich.

Der Umgang mit historischen Orgeln oder Orgeln, die historische Substanz beinhalten, ist zweifelsohne eine Besonderheit und insbesondere die Arbeiten an der Orgel in San Girolamo della Carità, Rom, wo die Gelegenheit geboten wurde, mit rund 400 Jahren alten Pfeifen in Kontakt zu kommen, stellen zweifelsohne einen besonderen Höhepunkt in der Arbeit eines Orgelbauers dar.

Auch der Neubau von Orgeln ist mitunter, wenn auch prozentual selten, ein Teil der Tätigkeit des Orgelbauers. Hier gilt es, das neue Instrument in den Raum hinein zu planen, nicht nur architektonisch, sondern auch und insbesondere klanglich. Die ausgewählte Disposition (Zusammenstellung der Register, also der verschiedenen Klangfarben einer Orgel) und die äußere Gestaltung macht jedes Instrument zu einem Unikat.

In den letzten Jahren verstärkt sich der Schimmelbefall in Orgeln, so dass Schimmelsanierungen immer häufiger zum Tragen kommen. Dies dürfte – wenigstens teilweise – auch dem sich ändernen Klima zuzurechnen sein.

Da jede Orgel individuell geplant und gebaut wird bzw. wurde, besteht auch immer wieder Bedarf an der Einzelanfertigung oder kleinen Stückzahlen von Bauteilen, um defekte Bauteile auszutauschen. Insbesondere bei restaurativen Arbeiten kommt dies häufiger zum Tragen. Hier ist oft der Erfindergeist des Orgelbauers gefragt, um die beste Vorgehensweise in der Herstellung zu finden, um das neue Teil in gleicher Weise wie das alte / historische Teil herzustellen.

Die Intonation, also die Klanggebung einer Orgel, wird als hohe Kunst angesehen. Hierbei wird jede Pfeife individuell auf den Raum und die anderen Pfeifen der Orgel eingestellt. Dabei sind Arbeitsschritte nötig, die im so feinen Abstufungen erfolgen, müssen, dass die einzelnen Einstellungen optisch kaum wahrnehmbar sind, hier ist das Gehör des Orgelbauers gefragt. Bei größeren Orgeln sind hier oft über 1000 Pfeifen zu behandeln.

Auch die Stimmung einer Orgel erfolgt großteils nach Gehör, auch wenn heute Stimmgeräte verfügbar sind, so wird damit im Allgemeinen jedoch nur ein Bruchteil der Pfeifen eingestellt, für den Großteil des Pfeifenmaterials ist das Gehör die maßgebliche Instanz.