Manufaktur

Nonnenmacher-Design

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Heide Nonnenmacher schafft ihre Werke in einer lichtdurchfluteten Werkstatt.

Auf der Fensterbank stehen Werkzeuge in kleinen,selbstgemachten Keramikbehältern. Einige wunderschöne Pinsel und Holzwerkzeuge aus den asiatischen Ländern, die H.N. besuchte zieren die Vielfalt.

Die Arbeitsfläche zeigt Spuren der täglichen Arbeit. Porzellane, verschiedene Tonmassen Drähte und Glas sind Materialen die sie inspirieren und die je nach Objekt miteinander verarbeitet werden. Die Gegensätze und auch das Machbare in jedem Material reizen H.N. und inspirieren sie zu neuen Objekten.

 

Seit fast 25 Jahren beschäftigt sie sich mit der Unterwasserwelt. In der Gegend um Nattheim gab es vor 140 Millionen Jahren ein Korallenmeer. Die Petrefakten aus diesem Jurameer sind einmalig. Da sie aus Siliziumdioxid bestehen kann man sie aus dem Kalkstein herauslösen und sie erstrahlen in einer wunderbaren Schönheit. Dieses geologische Alleinstellungsmerkmal in ihrem Heimatort faszinierte H.N. so sehr, dass sie sich seither fast nur diesem Thema zuwendet.

 

H.N. ist es wichtig in ihrer kleinen Galerie im Erdgeschoß ihres Hauses das zu zeigen, was hinter all dem steckt und was sie berührt. Beim Betrachten ihrer Objekte, die übersät sind von feinen Strukturen werden Emotionen geweckt. Die Objekte zeigen den Mikrokosmos der Welt und des Lebens, der in all dem wohnt was lebt und auf der Erde in Flora und Fauna, in der Tierwelt und im Menschen ist.

Momentan beschäftigt sich H.N mit der Erwärmung der Welt, die zum Handeln angeregt werden soll. Man soll nachdenken und sich besinnen – aber nicht aufgeben. Deshalb möchte sie in ihren neuen Arbeiten die sozial verantwortungsvolle Klimafürsorge in den Mittelpunkt ihres kreativen Prozesses stellen. Als das Meer vor 140 Mill Jahren in der Region vertrocknete, ging das Leben weiter.

Durch die Folgen des Klimawandels auf die Korallenriffe mit der erschreckenden Auswirkung der Korallenbleiche und des Aussterbens verschiedener Arten nähert sich H.N. philosophisch an und gestaltet Formen mit der Intention: Wo kommen die Bewohner des Riffes her? Wo gehen sie hin, wenn das Wasser sich erwärmt oder steigt? Wie können sie überleben oder mutieren? Die meisten Objekte sind aus Porzellan von Hand frei geformt und werden anschließend mit feinen Strukturen überdeckt. Zum Teil wird das Porzellan auch eingefärbt oder es werden Objekte in einer 2. Phase mit Farbkörper überspritzt und nochmals gebrannt.

Fotos von: Copyright Claus Ditée