Restaurierung bedeutet für Nele Jülch, ein Instrument weitgehend in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, ihm Schönheit, gesunde Statik und Resonanzfähigkeit zurückzugeben.
Nele Jülch greift in ihrer Arbeit auf eine breit gefächerte Ausbildung in Neubau, Klangarbeit und Restaurierung in England, Frankreich, Italien und Deutschland zurück.
Beim Neubau von Violinen, Bratschen und Celli bemüht sie sich, mit Bautechnik und Lackierung den Vorstellungen und Arbeitsweisen Alter Meister nahe zu kommen.
In der Klangarbeit geht es ihr darum, die Möglichkeiten des Instruments mit den individuellen Klangwünschen des Musikers in Übereinstimmung zu bringen.
Manchmal ist ein unglücklicher Moment für Musiker der Auslöser für einen Besuch in ihrer Werkstatt: Das Instrument ist heruntergefallen! Meistens sind die Schäden aber so reparierbar, dass man davon nachher nichts mehr wahrnimmt. Im Gegenteil, oft klingen Instrumente nach einer Reparatur besser. Die Behandlung in der Werkstatt ist eine Chance zur Optimierung.
Neue Instrumente für die historische Aufführungspraxis bilden einen der Schwerpunkte ihrer Werkstattarbeit. Geeignete alte Streichinstrumente können durch Rückbau ihr historisches Klangbild zurückerhalten.
Nele Jülch spielt seit ihrer Kindheit Geige. Die Newark School of Violin Making schloss sie 1997 mit Diplom und Auszeichnung ab. Als Gesellin arbeitete sie unter anderem sechs Jahre bei Carlson & Neumann in Cremona. Sie gewann den Deutschen Musikinstrumentenpreis 2009 für Violine und wurde durch die HWK für München und Oberbayern als Jahresbestmeisterin geehrt.