Einer langen Tradition folgend fertigt Lutz Könecke im niedersächsischen Großenrode keramische Gefäße.
Der Urgroßvater Lutz Köneckes war Otto Lindig, der von 1919 bis 1922 am Bauhaus studierte und später die Leitung der Keramikabteilung in Dornburg übernahm. Der Urenkel hat ihn zwar nicht mehr kennengelernt, aber Otto Lindig – eine der großen Persönlichkeiten der Keramik des 20. Jahrhunderts in Deutschland – war in der Familie immer präsent: durch seine im Familienbesitz befindlichen Gefäße, durch Erzählungen der Großmutter und durch Literatur.
Lutz Köneckes keramische Arbeit ist bestimmt vom Thema des auf der Töpferscheibe gedrehten Gefäßes, das er aber als Gebrauchsgegenstand nicht einfach wiederholt, sondern historisch reflektiert und zugleich als Objekt in der Art seiner Präsentation konzeptuell ästhetisiert. Die Auseinandersetzung mit dem Werk des großen Kasseler Lehrers Walter Popp, der mit seinen Gefäßmontagen das Gesicht der Keramik nach 1945 revolutionierte, brachte Könecke dazu, sich ebenfalls des Mittels der Montage zu bedienen. Könecke geht dabei konzeptuell vor und bleibt in der Glasurbehandlung seiner Gefäßmontagen geradezu neutral unfarbig.