Manufaktur

LederGlück

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LederGlück wurde Anfang 2013 von Christina und Friedemann Holland während ihrer ersten Elternzeit gegründet. Die kleine Ledermanufaktur wird bis heute als unabhängiger Familienbetrieb geführt. Jeder Arbeitsschritt wird in der Münchner Werkstatt in reiner Handarbeit ausgeführt. 

Die erste Produktidee entstand aus Eigenbedarf: Maßgefertigte Leder-Griffbezüge für den Kinderwagen. Zu einer Zeit, als die meisten Kinderwagengriffe noch aus Moosgummi bestanden, kam das Angebot auch auf DaWanda und Etsy so gut an, dass die jungen Eltern schließlich ihren eigenen Onlineshop starteten. Es folgten mehrere Tausend Bestellungen aus dem deutschsprachigen Raum sowie international – von Australien bis in die USA – und die Aufträge waren nur noch mit helfenden Händen zu bewerkstelligen. 

Nach dem Start ähnlicher Angebote der großen Kinderwagenhersteller erfolgte 2017 die Umstellung des LederGlück-Sortiments auf Produkte für eine breitere Zielgruppe. Damit konnte der kleine Betrieb sein Auftragsvolumen vervielfachen. Das heutige Angebot der LederGlück Manufaktur umfasst eine Handvoll selbst entworfener Lederwaren, wie z.B. Schreibtischunterlagen, Mousepads, Untersetzer, Schlüsselanhänger, Türstopper und Lederschürzen – jeweils aus pflanzlich gegerbtem Rindsleder. 

Insbesondere die Jahre 2020 und 2021 mit ihrer gestiegenen Zahl an Homeoffice-Tätigkeiten wirkten sich spürbar aus: Die klassischen Schreibtischunterlagen wurden zum Bestseller und die kleine Ledermanufaktur stieß in manchen Monaten an ihre Kapazitätsgrenze. Für Familie Holland ein schöner Nebeneffekt in einer Zeit, die vielen Familienbetrieben wohl weniger positiv in Erinnerung bleiben dürfte.

Die meisten Produkte können auf Anfrage auch maßgefertigt und mit Initialen oder Logoprägung personalisiert werden. Auffällig ist ein puristisch gehaltenes Design aller Produkte. Friedemann Holland erklärt dies mit der Orientierung an skandinavischen Stilikonen. Natürlichkeit, Beständigkeit und Klarheit seien die Leitlinien der Entwicklung neuer Produkte. 

LederGlück ist vom ersten Tag an organisch gewachsen, ohne externe Beteiligung. Friedemann Holland betont, dass ihnen eine ressourcenschonende Handarbeit und regionale Materialien mehr bedeuten als schnelles Wachstum und hohe Gewinne. LederGlück ist für ihn neben der Familie zum Herzensprojekt geworden, das große Teile seiner Freizeit neben dem Vollzeitjob als Marketingchef eines Münchner Softwareunternehmens einnimmt.

Er bespricht neue Produktideen mit der Familie, erstellt Prototypen, lernt Helfer ein, macht das Marketing inklusive der Produktfotos und Texte für den selbstverwalteten Onlineshop sowie Einkauf und Buchhaltung. Er sieht LederGlück nicht als zusätzliche Arbeit, sondern als willkommenen Ausgleich. Ein selbst entworfenes Produkt aus hochwertigem Leder in Händen zu halten, mache ihm nach wie vor viel Freude – aber eben nur, solange die Entscheidungsfreiheit bei Produktentwicklung und Umsetzung garantiert sei, ohne externen Erfolgsdruck.