Manufaktur

Kremer Pigmente

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Mit der Herstellung historischer Pigmente begann die Geschichte der baden-württembergischen Manufaktur „Kremer Pigmente“.

In der eigenen Farbmühle in Aichstetten fertigen die Manufakteure in Handarbeit historische Pigmente sowie Naturfarbstoffe nach traditionsreichen Rezepturen. In der firmeneigenen Farbküche entstehen Aquarellfarben, Farbteige, Ölfarben und Retouchierfarben, wie sie teilweise bereits im 15. Jahrhundert verwendet wurden. So eignen sich die Farben sowohl für Restaurierungsarbeiten und Denkmalpflege, als auch für den modernen künstlerischen Einsatz – von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst. Das Wissen über die Anwendung und Verarbeitung der Pigmente behalten die Manufakteure dabei nicht für sich: In regelmäßigen Workshops erhalten Teilnehmer Einblicke in die Geschichte der Farbherstellung und dürfen selbst Pigmente und Farben herstellen.

1970 erhielt der promovierte Chemiker Georg Kremer eine Anfrage eines befreundeten englischen Restaurators. Dieser war auf der Suche nach Smalte, einem intensivem Blauton aus kobalthaltigem Glas. Im 15. Jahrhundert diente dieses Pigment vielen Künstlern und Malern als Grundlage für Himmelsfarben. Durch Nachforschungen gelang es dem Chemiker die Rezeptur für das gemahlene blaue Glas in seinem Labor zusammenstellen.

 

Diese Wiederentdeckung war die Grundlage für die Gründung seines Ein-Mann-Betriebs 1977 in Rottenburg am Neckar. Das Nischenunternehmen wächst von da an kontinuierlich unter der weltweit stetigen Nachfrage. 1984 erwarb der Gründer eine alte Getreidemühle in Aichstetten im idyllischen Allgäu. Das Gebäude wird zur Farbmühle umfunktioniert, in der sich heute Produktion, Lager, Vertrieb und ein Showroom befinden. Fundiertes chemisches Wissen und die Leidenschaft zur Historie bestimmen bis heute die Forschungsarbeit und Herstellung alter und vergessener Pigmente der süddeutschen Manufaktur „Kremer Pigmente“.