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Johanna Gauder

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Die Produktdesignerin und Goldschmiedin Johanna Gauder verbindet mit ihrem gleichnamigen Label beide Disziplinen und definiert sich durch die feine Balance zwischen handgefertigtem hochwertigem Schmuck und einer zeitgenössischen Designsprache.

Das Label spricht alle an, die eine saisonunabhängige, nachhaltige Produktionsweise zu schätzen wissen. Die Schmuckstücke sind unisex und zeichnen sich durch klare und einzigartige Formen in Kombination mit höchster Qualität und technischer Präzision aus. Die Basis ist eine klassische und langlebige Materialität, jedes Stück wird aus recyceltem Silber oder Gold in Deutschland von Hand gefertigt.

Johanna Gauder wurde 2015 gegründet und ist in Berlin ansässig. Das Studio mit Showroom und Werkstatt befindet sich im charmanten Schillerkiez und ist nach Terminabsprache geöffnet. Das Label bietet die fortlaufenden Kollektionen online und in ausgewählten Geschäften an. Derzeit sind die Kollektionen #1 – #6 erhältlich, Kollektion #7 ist für Anfang 2023 geplant. Während jede Kollektion ihr eigenes Thema und Design hat, sind alle Einzelteile gut miteinander kombinierbar und bieten eine breite Palette von Sammlerstücken, die saisonunabhängig getragen werden können. Um dem Designprozess angemessen Raum zu geben, entsteht maximal eine Edition pro Jahr, die in die bestehenden Kollektionen einfließt.

Die Releases richten sich dabei nach keinem festen Zeitplan. Die Kollektionen sind inspiriert von den Materialien selbst und ihren einzigartigen Eigenschaften, die Entwürfe sind gleichermaßen sinnlich wie funktional. Der Entwurf beginnt zunächst mit einer vagen Idee, der gedankliche, zeichnerische Einstieg wird dann schnell durch das unmittelbare Arbeiten mit dem Material abgelöst. Im Experimentieren und Ausprobieren entsteht so oft Neues und Unerwartetes. Das Produkt ist geprägt durch den Prozess selbst, die Auseinandersetzung mit dem Verhalten des Metalls und die Möglichkeit, die Materialeigenschaften durch die Formgebung zu beeinflussen.

Ähnlich instinktiv und mit individueller Beratung werden Trauringe, Verlobungsringe und Maßanfertigungen hergestellt. Bei Johanna Gauder ist die Langlebigkeit der Schmuckstücke oberste Priorität. Aus diesem Grund sind alle Stücke aus massivem Silber oder Gold gefertigt, auf Vergoldungen wird vollends verzichtet. Die für die Schmuckherstellung verwendeten Materialien sind naturgemäß knapp und ihre Gewinnung ethisch und ökologisch problematisch. Das Label bezieht die Metalle von einer deutschen Scheideanstalt, die Mitglied im Responsible Jewelry Council ist.

Das Unternehmen hat die Grundsätze des RJC zur Umsetzung verantwortungsvoller Geschäftpraktiken und einer konfliktfreien Lieferkette (Code of Practice / Chain of Custody policy) in seine Geschäftspraktiken implementiert. Dies bedeutet unter anderem, dass die Edelmetalle ausschließlich aus aufbereiteten, recycelten Rohstoffen gewonnen werden; es wird kein Primärgold, so genanntes Minengold, verwendet. Die Kollektionen, die im Atelier in Berlin entworfen und in Deutschland hergestellt werden, bestehen ausschließlich aus recyceltem Silber und Gold. Metallreste, die so genannte Feilung, werden zur Aufarbeitung an die Scheideanstalt zurückgeschickt und sind so Teil des Kreislaufsystems.

Die zumeist in individuellen Anfertigungen verarbeiteten Edelsteine stammen aus konfliktfreien Bezugsquellen. Alle Stücke werden von Hand gefertigt, wobei traditionelle Goldschmiedetechniken wie Schmieden, Biegen, Montieren oder Metallguss zum Einsatz kommen. Nachhaltigkeit ist in der gesamten Lieferkette verankert: Die Partner (Gravuren, Steinsetzungen, Metallguss) sind allesamt lokale, in Berlin ansässige Handwerkstätten, zu denen eine vertrauensvolle Beziehung entstanden ist. Der Weg des Schmucks wird so kurz und transparent wie möglich gehalten und die Prozesse stetig verbessert, um die Auswirkungen der Produktion und der Materialbeschaffung weitestmöglich zu reduzieren.
Der Anspruch bei Johanna Gauder ist es, hochwertig verarbeitete, zeitlose Schmuckstücke zu schaffen, die nicht als vorübergehende Modeaccessoires gesehen werden. Persönliche Lieblingsstücke, die Menschen jahrelang tragen und vielleicht sogar an ihre Kinder weitergeben.