Vier stilvolle Keramikvasen in sanften Farbtönen stehen auf einem Holztisch, neben einer Schale mit Ton.
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Heusler Keramik

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Es gibt einen großen Unterschied, ob man für die Keramik oder von der Keramik lebt. Aber wenn man für die Keramik lebt, kann man vielleicht von ihr leben.

Seit Cordula Heusler im Juniata College bei Jack Troy das Fach Keramik belegt und mit der Klasse die Anagama-Öfen brennt, ist die Keramik für sie nicht mehr weg zu denken.

Keramikerin arbeitet an einem Tisch in einem hellen Atelier mit Regalen und Töpferutensilien.

Reisen finden auf Wegen von einem Keramiker zum Nächsten statt. Neue Wohnorte inspiziert sie nach Möglichkeiten zu drehen, Praktika zu machen oder Keramik-Schulen zu besuchen.

Hände einer Person, die einen grauen Keramikbecher in einer Werkstatt bearbeitet, umgeben von Töpferutensilien.

Aus diesem Potpourri an Inspiration und Eindrücken entwickelt sie ihre eigene Formensprache und verfeinert ihr Können. Die Keramik ist unendlich vielfältig, bietet viele Richtungen und Möglichkeiten, aus denen jeder Keramiker und jede Keramikerin sein Eigenes finden muss. Daher ist jede Keramik stark mit dem individuellen Menschen verbunden.

Cordula Heuslers Mutter nimmt sie als Kind mit zu den Keramikern, bei denen sie ihr Geschirr nachkauft. Aus Salzkeramik-Bechern gibt es abends warme Milch, Tee aus Keramik von Hannes Klett aus Fredelsloh – ein haptisches Vergnügen, das man nicht vergisst und erst später wurde klar, wie prägend es doch war.

Drei mintgrüne Keramikbecher mit strukturierten Oberflächen auf grauem Hintergrund.

Als 15-Jährige, bei einem zweimonatigen Aufenthalt in Japan, baut sie Stücke in einer Keramikwerkstatt auf. Aus Wulsttechnik entsteht dort eine ausgewogene, bauchige Vase. An dieses Erlebnis knüpft sieben Jahre später der „Pot Shop“ des Juniata College in Huntington (PA) an.

Drei keramische Tassen mit orange-braunen Streifen auf weißem Hintergrund.

Im Jahr 2018 eröffnet Cordula Heusler ihre eigene Werkstatt in Freiburg St. Georgen. Hier entstehen kleine Serien aus gedrehtem Porzellan und Aufbaukeramik. Sie findet heraus, dass ihre seladonfarbene Glasur auch als Anflugglasur für andere Stücke im Ofen nutzbar ist.

So entstehen die teils glänzenden, ockerfarben geränderten Stücke, die an Sonnenuntergänge erinnern. Heuslers Faszination für Holzkeramik und Anflugglasuren werden für ihre weiteren Projekte stets Leitlinien sein.

Drei stilvolle, hellfarbige Keramikbecher mit mintgrünem Innenleben auf grauem Hintergrund.

Die Werkstatt bietet Interessierten einmal in der Woche die Möglichkeit, zu arbeiten. In einem Fünf-wöchigen Block gibt Cordula Anleitung zum Drehen. Sie ist überzeugt, dass das Gewerk nur über das eigene Tun in die Köpfe der Leute kommt, sie brauchen persönlichen Bezug. Daher agiert die Werkstatt lokal.

Frau mit Brille und rotem Oberteil sitzt lächelnd in einem Keramikatelier, umgeben von Töpferwerkzeugen und Materialien.

Cordula Heusler präsentiert sich auf zwei Märkten im Jahr, in einem kleinen Café namens „Elephant Beans“ in Freiburg und beim Tag der offenen Töpferei.