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Handwerkskammer Wiesbaden

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Dem gestaltenden Handwerk und Kunsthandwerk ist die Handwerkskammer Wiesbaden seit Jahrzehnten tief verbunden. In ihrem Bereich finden sich wichtige Ausbildungsstätten dieser Disziplinen.

Das Kammergebiet erstreckt sich über ein Drittel des Landes Hessen und umfasst die Gebiete Ober-, West- und Mittelhessen. Zwei Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ) – mit zwei Standorten in Wiesbaden und einem in Wetzlar – mit einem umfangreichen Angebot für Aus- und Weiterbildung, komplettieren das Serviceangebot der Handwerkskammer Wiesbaden.

Dazu präsentiert die Handwerkskammer Wiesbaden seit 2003 mehrmals pro Jahr in ihren Räumen Ausstellungen für das gestaltende und das Kunsthandwerk und seit 2010 einmal pro Jahr Gewerke um das Thema Mode, wie zum Beispiel Maßschneiderinnen, Kürschner, Gold- und Silberschmiede, Optiker im Rahmen einer Modenschau. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, einem kunst- und kulturinteressiertem Publikum kreatives (Kunst-)Handwerk zu zeigen und das gestaltende Handwerk zu stärken. Das Instrumentenbauerhandwerk konnte sein Können einem breiten Publikum mehrfach im Rahmen von Ausstellungen mit musikalischen Einlagen der Ausstellenden unter Beweis stellen.

Die HWK Wiesbaden ist zudem Mitglied beim Bundesverband Kunsthandwerk (BK)  – dem bundesweiten Zusammenschluss der Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker in Deutschland – sowie bei Hessen-Design. Als Kompetenz-, Beratungs- und Vermittlungszentrum für Design in Hessen macht Hessen-Design herausragende Designleistungen in ihrer gesamten kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bandbreite sichtbar. Die Handwerkskammer will mit diesen Mitgliedschaften zur optimalen Vernetzung des gestaltenden Handwerks, Kunsthandwerks und Design beitragen und diese Bereiche unterstützen.

Die Verbundenheit zum gestaltenden Handwerk, Kunsthandwerk und Design wird auch im Projekt des Hessischen Gestaltungspreises sichtbar, der seit 1988 von den drei hessischen Handwerkskammern zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ausgelobt wird. Der Preis wird alle zwei Jahre von einer der drei Hessischen Handwerkskammern durchgeführt und soll die Gestaltungskompetenz im Handwerk fördern. Das Preisgeld liegt bei insgesamt 10.000 Euro und wird in vier verschiedenen Kategorien vergeben. Daneben gibt es zwei Nachwuchspreise.

Außerdem beteiligt sich die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern mit ihren drei Kammern seit 2021 an den Europäischen Tagen des Kunsthandwerks (ETAK). Die ETAK öffnen für ein Wochenende Galerien und Werkstätten für Besucherinnen und Besucher, die ihnen die Möglichkeit geben, in die Welt des Kunsthandwerks und des gestaltenden Handwerks einzutauchen. Die ETAK werden europaweit in zahlreichen Ländern zeitgleich durchgeführt.

Im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden befinden sich mehrere wichtige Schulen, die die Traditionen im gestaltenden Handwerk, wie Glas- und Goldschmiedekunst, aufrechterhalten: Zum einen die Glasfachschule in Hadamar, die Berufsausbildungen der Glastechnik und Glaskunst sowie Fortbildungen der Glastechnik anbietet. Auch die Staatliche Zeichenakademie in Hanau bietet eine große Zahl von Ausbildungsberufen im kreativen, edelmetallverarbeitenden Bereich an. Angefangen beim klassischen Goldschmied, über den Silberschmied und darauf aufbauend auch die Ausbildung zum Edelsteinfasser. Weitere angeboteneAusbildungsberufe sind der Metallbildner und der Graveur. Daneben bietet die Schule Weiterbildungen für Gold- und Silberschmiede, Metallbildner und Graveure.

Seit 2020 vergibt die Handwerkskammer Wiesbaden in Zwei-Jahres-Rhythmus den mit 2.500 Euro dotierten Klaus-Repp-Preis für Denkmalpflege, um der Bedeutung der Denkmalpflege gerecht zu werden. Der Preis will die Öffentlichkeit für die Denkmalpflege sensibilisieren, die fachliche Kompetenz des Handwerks in diesem Bereich sichtbar machen und denkmalpflegerisch herausragende Arbeiten von Handwerkerinnen und Handwerkern in diesem Bereich würdigen.

Eine wichtige Institution in Hessen ist die Propstei Johannesberg in Fulda. Sie bietet zahlreiche Fortbildungen im Bereich der Denkmalpflege an – seit 2022 auch den Master-Studiengang „Master Professional für Restaurierung im Handwerk“, für Handwerksmeisterinnen und -meister. In der Propstei ist auch die Beratungsstelle für Handwerk in der Denkmalpflege für die drei hessischen Handwerkskammern angesiedelt, die von allen drei hessischen Handwerkskammern getragen wird.