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Handwerkskammer Oberfranken

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Oberfranken: eine Genussregion mit immateriellen Kulturerbe im Lebensmittelhandwerk, Designqualität und Innovationskraft.

Gut drei Viertel aller oberfränkischen Handwerksbetriebe beschäftigen sich täglich mit Fragen des Produktdesigns. Etwa 1.600 Handwerksbetriebe, das sind 10 % aller Handwerksbetriebe in Oberfranken, leben direkt von der Designqualität und Innovationskraft ihrer Produkte.

Vor diesem Hintergrund hat die Handwerkskammer für Oberfranken bereits vor 20 Jahren das Projekt „Seitensprünge – erfolgreiche Gestaltung im Handwerk“ auf den Weg gebracht. Seitensprünge steht dabei für das Ausbrechen aus dem Alltagstrott, für neue Wege gehen, für designorientierte Produkte, für Innovation, und damit für Spitzenleistungen aus dem oberfränkischen Handwerk. 

Herzstück des Projekts ist der Design- und Erfinderpreis des oberfränkischen Handwerks, seit 2018 Zukunftspreis des oberfränkischen Handwerks. Seit dem Jahr 2003 wurden insgesamt 150 oberfränkische Handwerksunternehmen mit dem Design- und Erfinderpreis ausgezeichnet, die tatsächlich aus 47 verschiedenen Handwerksberufen stammen und die aufzeigen, dass der Kreativität und dem Erfindertum im Handwerk nach oben keine Grenzen gesetzt sind.

Gestaltung und Innovation werden in Oberfranken neben dem Zukunftspreis auch in vielen der Meisterschulen gefördert, vor allem in jenen für Schreiner, Fotografen, Bäcker/Metzger/Konditoren, Maler/Lackierer, Fahrzeuglackierer, Friseure, Raumausstatter sowie für Steinmetze und Steinbildhauer.

Diese Meisterschulen haben eines gemeinsam: Ausbildungsmeister und Dozenten sind bestens ausgebildet, qualifiziert und technologisch auf dem neuesten Stand. Die HWK für Oberfranken und das zuständige Referat Meisterschule/Meisterprüfung verfolgen dabei eine klare Linie: klein, aber fein und Klasse statt Masse. Die Meisterschüler bekommen an der HWK für Oberfranken immer das gewisse Stück Extra mehr mit auf ihren weiteren Weg und lernen, ihre Kreativität in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.

Die Besonderheit der Region zeigt sich im immateriellen Kulturerbe im Lebensmittelhandwerk: Das Wissen der Bäcker- und Fleischermeister über regionale Spezialitäten und Rezepturen ist nirgendwo dokumentiert, sondern wird seit Jahrhunderten von Mensch zu Mensch, von Meister zu Meister, weitergegeben. Oberfranken ist dabei, was regionale Spezialitäten und Rezepturen betrifft, ein Schatzkästchen. Gemessen an der Zahl seiner Einwohner hat Oberfranken die meisten Brauereien, die meisten Bäckereien und Konditoreien sowie die meisten Metzgereien weltweit. Damit verbunden ist eine Vielfalt an regionalen Spezialitäten und Rezepturen, die ihresgleichen sucht. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2007 der Verein Genussregion Oberfranken gegründet, ein Netzwerk von Produzenten, Experten und Institutionen aus allen Lebensmittelbereichen.

Ziel des Vereins ist die Förderung der Qualität, der Vielfalt und Kultur regionaler Spezialitäten in Oberfranken und damit die Bewahrung eines wichtigen Teils der fränkischen Lebensart und Kultur. Unterstützt durch ein LEADER-Projekt wurden erstmals alle oberfränkischen Spezialitäten – insgesamt sind es 321 – umfassend recherchiert, liebevoll beschrieben und fotografiert.

Der Verein Genussregion Oberfranken hat dafür eine umfassende Internetplattform aufgebaut, die erstmals die Qualität und Vielfalt der Genussregion Oberfranken nun auch für Außenstehende erlebbar macht.

Oberfranken ist damit die erste Region in Deutschland, die ihr kulinarisches Erbe komplett erfasst hat und ein umfassendes aktives Netzwerk von Anbietern und Institutionen aufgebaut hat. Dafür wurde der Verein vor kurzem auch von der Deutschen UNESCO-Kommission und der Deutschen Kultusministerkonferenz sowie vom Bayerischen Ministerrat mit der Aufnahme in das bundesweite Register des immateriellen Kulturerbes in der Kategorie gute Beispiele ausgezeichnet. 

Weiterführende Informationen zu den Weiterbildungsgängen sind auf der Website der Handswerkskammer Oberfranken zu finden.