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Handwerkskammer Magdeburg

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Kreatives Handwerk in Sachsen-Anhalt – formvollendet und zukunftsweisend.

Das kreativ tätige Handwerk steht für eine unverzichtbare Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundeslandes. Kreative Dienstleister und Handwerker lernen dabei voneinander und profitieren von der gemeinsamen Arbeit, durch die sie Überraschendes, Unerwartetes und Innovatives hervorbringen. Dabei sind die Handwerkskammern wesentliche Wegbegleiter in der Aus- und Weiterbildung, der Vernetzung und der betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Beratung

Was macht eine Handwerkskammer konkret?

Die Handwerkskammer Magdeburg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts in handwerklicher Selbstverwaltung und tritt als politische Interessensvertretung sowie Dienstleister für das Handwerk auf.  Sie vertritt die wirtschaftspolitischen Gesamtinteressen ihrer 11.649 Mitgliedsunternehmen mit 64.000 Beschäftigten und 3.669 Lehrlingen (Stand: 31.12.2021). Für ihren Mitgliedsbeitrag erhalten die Unternehmen maßgeschneiderte Angebote für alle betrieblichen Belange – von öffentlichen Pflichtaufgaben bis zu freiwilligen Serviceleistungen. 

Mehr als 1.100 Handwerksbetriebe im Land sind vor allem in den Bereichen Restauration und Denkmalpflege, Bewahrung traditioneller Kulturtechniken, Design und Gestaltung, Baukultur, Kunsthandwerk und angewandte Kunst, Musikinstrumentenbau und in kreativen Dienstleistungen bereits überwiegend kultur- und kreativwirtschaftlich tätig. Sie erzielen mit 4.200 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro. Sowohl das traditionelle als auch das zeitgenössische Kreativhandwerk zeichnen sich dabei durch einen hohen Anteil an Handarbeit und Einzelanfertigungen aus.

Diese herausragenden Produkte und Dienstleistungen gilt es auch gebührend zu vermarkten. So bietet die Handwerkskammer ihren Mitgliedsbetrieben z. B. regelmäßig auf der mitteldeutschen Handwerksmesse mhm in Leipzig die Möglichkeit, sich auf einer gemeinsamen Kreativausstellerfläche zu präsentieren und zu vernetzen. 2020 sowie 2021 etablierte sie zudem auf dem so genannten „Offline-Shopping-Festival“ einen Kreativhandwerkermarkt am Hundertwasserhaus in Magdeburg, um insb. die corona-geschwächten Handwerksbetriebe zu unterstützen und ihren Handel wieder anzukurbeln.

Der fachliche Blickwinkel wird außerdem erweitert durch einen engen Austausch in verschiedenen kammerübergreifenden Arbeitskreisen mit der Industrie- und Handelskammer, der Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt sowie dem Unternehmensverband der Kreativwirtschaft KWSA e.V. Das Kreativportal des Landes schafft zudem die Transparenz über die vorhandene Unternehmensvielfalt und gemeinsamen Projektmöglichkeiten im Land. Förderprogramme wie „Cross Innovation“ oder Preise wie BestForm ebnen zusätzlich den Weg.

Meisterlich ans Werk   

„Meister made in Magdeburg“. Wer mehr Verantwortung im Betrieb übernehmen oder irgendwann den Schritt in die eigene berufliche Selbstständigkeit gehen möchte, kommt am Meisterbrief kaum vorbei. Und das ist auch gut so, denn er ist ein Qualitäts- und Vertrauenssiegel für Produkte und Leistungen des Handwerks. Der Meisterbrief als Qualifikation erstreckt sich nicht nur auf zulassungspflichtige, sondern auch auf zulassungsfreie Handwerke.

Die Meisterbriefe der Handwerke in der Anlage A und der Anlage B der Handwerksordnung sind absolut gleichwertig. In den verschiedenen Ausbildungsteilen werden die Meisterinnen und Meister von morgen sowohl fachtheoretisch und –praktisch als auch betriebswirtschaftlich optimal auf eine Führungsposition vorbereitet. Im Bereich des kreativen Handwerks bietet die Handwerkskammer Magdeburg Meisterausbildungen im Maler- und Lackierer– sowie im Tischlerhandwerk an. 

Aus welchen Abschnitten setzt sich die Qualifizierung zusammen?

Im Teil I der Tischlermeisterausbildung dreht sich alles um die Fachpraxis und das Training in den Fachwerkstätten. Die Teilnehmenden legen selbst Hand an den Maschinen an und üben sich u. a. in Fertigungstechniken, Oberflächenbearbeitung und CNC-Arbeiten. Im Teil II, der Fachtheorie, stehen Themen wie das Erstellen von Fertigungskonzepten, Grundlagen der Gestaltung, Zeichentechnik, Montage-Ablaufplanung, Auftragsbeschaffung, Angebotserstellung oder Kalkulation im Fokus.

Die angehenden Malermeister erwartet in der Fachpraxis z. B. das Gestalten von Objekten, Entwurfs- und Gestaltungstechniken sowie das Aufmaß nehmen mit entsprechender Vorkalkulation. Im theoretischen Teil schließen sich u. a. die Betriebsführung und Organisation sowie die Auftragsabwicklung an. In den Teilen III, IV/AdA werden die Meisterschülerinnen und -schüler mit betriebswirtschaftlichem, kaufmännischem und rechtlichem Know-how versorgt und können die Ausbildereignung erlangen. Also ein rundum maßgeschneidertes Wissenspaket.

 

Fotos von Anne-Kristin Gotot.