Handwerker lackiert eine Geige, während er mit einem Pinsel präzise Details auf der Holzoberfläche bearbeitet.
Manufaktur

Geigenbau Leonardo Capuani

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Leonardo Capuani ist ein zeitgenössischer Meister des Geigenbaus. In seinen aufwändig gearbeiteten Instrumenten verbinden sich Kunst, Philosophie und Leidenschaft auf eindrucksvolle Weise miteinander.

Der 1982 in Catania geborene Geigenbauer erlernte sein Handwerk von Valery Prilipko nach der Tradition des Geigenbaus in Cremona – die Stadt, die ein Teil der Urgeschichte des Geigenbaus repräsentiert und durch die Geigenbauerfamilien Stradivari, Guarneri, Bergonzi und Amati bekannt geworden ist.

Nach dem Abschluss seiner Geigenbaulehre zog es Leonardo Capuani in die deutsche Hauptstadt Berlin, wo er 2015 seine Werkstatt für Geigenbau eröffnete. In dieser fertigt er bis heute Violinen, Violen, Celli und Kontrabässe nach traditioneller italienischer Art an. Die Instrumente werden in Handarbeit angefertigt und entspringen aus feinsten Hölzern und erlesenen Farben.

Geigenbauer arbeitet konzentriert an einem Holzstück in seiner Werkstatt.

Vielfältige Geigen in verschiedenen Koffern auf einem Teppich, umgeben von weiteren Musikinstrumenten.

Der Bau einer Geige beginnt mit der Holzauswahl: für den Boden, die Zargen, den Hals und die Schnecke wird Ahorn verwendet, für die Decke hingegen Fichte und für das Griffbrett sowie die Wirbel Ebenholz.

Jedes Holz wird in mehreren Schritten individuell bearbeitet, bis sie schließlich zusammen zu einer Geige werden.

Geigenbauer inspiziert eine Violine in seiner Werkstatt, umgeben von Werkzeugen und Holzarbeiten.

Dabei ist die Auswahl der Werkzeuge von hoher Relevanz, um ein genaues Arbeiten an den feinen Instrumenten zu ermöglichen. Auch die Reste der Hölzer verarbeitet Leonardo Capuani kunstvoll weiter, so findet man Ahorn an den eigenhändig geformten Griffen der Messer und anderen Werkzeugen.

Holzstück mit bearbeitetem Geigenkörper, Späne liegen auf einem Tisch, Hand eines Geigenbauers mit Werkzeug.

In seiner Werkstatt entstehen nicht nur seine Kunstwerke, sondern es wird auch mit Musikern und Musikerinnen eng zusammengearbeitet. So können individuelle Anforderungen und Wünsche für die ganz persönlichen Instrumente umgesetzt werden.

Detailaufnahme des Kopfes einer Geige mit geschwungenem Wirbel und feiner Holzmaserung, im Hintergrund unscharfe Holzregale.

Beim Betreten der Werkstatt schweifen die Blicke aufmerksam durch den Raum. Sie ist mit Bildern, Büchern, Formen und einer Vielzahl an Instrumenten geschmückt. Es ist ein Ort voller Erzählungen, der Geschichte und Tradition in sich trägt und diese weitergeben möchte. Hier entsteht vor allem eines – Raum für Schwingungen, erzeugt durch das Zusammenspiel von Mensch und Holz.

Hände eines Geigenbauers, die präzise an einem Geigenkörper arbeiten, während eine Saitenhalterung justiert wird.