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Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert

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Seit 1860 werden im erzgebirgischen Dorf Blumenau, heute ein Ortsteil der Stadt Olbernhau, Holzbaukästen gefertigt.

In Seiffen, wenige Kilometer von Olbernhau entfernt, befindet sich die einzige Berufsschule zur Ausbildung von Holzspielzeugmachern in Deutschland und im Olbernhauer Museum ist die Geschichte der Blumenauer Holzbaukästen eindrucksvoll dokumentiert.

Tief verwurzelt in dieser Gegend ist die Arbeit mit Holz. Einst ist sie entstanden, als die Bergleute im Erzgebirge im Winter ihrer Bergwerksarbeit nicht nachgehen konnten und in den Wintermonaten einen anderen Broterwerb brauchten. Holz war in den Wäldern des Erzgebirges immer reichlich vorhanden.

Dieser Tradition folgt das familiengeführte Unternehmen Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert. Zum Großteil in Handarbeit werden hier Holzspielsachen, Lernspiele, Lehrmittel, Holzkästen und vieles mehr hergestellt. Verarbeitet wird einheimisches Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Der Rohstoff Holz wird aus Sägewerken der unmittelbaren Umgebung bezogen. Lange Transportwege gibt es nicht. Die anfallenden Holzspäne nutzt die Firma zum Heizen des Firmengebäudes. Die Holzbausteine sind in Holzkästen oder Baumwollbeuteln verpackt – auf Plastik wird weitgehend verzichtet. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sind hier keine neuen Gedanken, sondern werden schon immer gelebt.

Mit Farbe wird bei den Produkten sehr sparsam umgegangen. Wenn sie verwendet werden, dann nur lasierend, sodass die Holzstruktur sichtbar bleibt. Viele Produkte bleiben naturbelassen, die Oberflächen sind nur geschliffen und entwickeln im Laufe der Jahre vom Spielen eine Patina.

Ein besonderes Erkennungsprodukt der Erzgebirgischen Holzspielwaren Ebert sind die historischen Holzbaukästen mit den gedrechselten Säulen und Fenstern, auch „Blumenauer Holzbaukästen“ genannt. Diese Baukästen werden oft über Generationen weitervererbt und sind Stücke fürs Leben.