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Cronus

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Mit Cronus hat sich Juri Schob nicht nur einen persönlichen Traum erfüllt, sondern auch Deutschland um eine einzigartige Uhrenmarke reicher gemacht. Inspiriert durch eine russische Einsatztaucheruhr der 1960er-Jahre und erweitert durch innovative Technik, präsentiert sich Cronus heute als deutsche Newcomer-Marke für all diejenigen, die sich etwas abseits des Mainstreams wünschen.

Schob blickt als gelernter Designer und Konstrukteur auf rund 20 Jahre Erfahrung im Bereich Produktdesign zurück und verfügt über das notwendige Auge fürs Detail. Gepaart mit seinem Wissen um die Restauration alter Uhren ebnete dies den Weg für seine ganz eigene Uhrenmarke.

Inspirationsquelle war dabei insbesondere eine russische Uhr aus den 1960er-Jahren, die auf den Namen „191 CHS“ hört. Das Modell der Marke AGAT diente lange Zeit als Taucheruhr für UdSSR-Marinetaucher und ist Kennern von Vintage-Uhren insbesondere aufgrund ihrer extremen Dimensionen ein Begriff: Mit einem Durchmesser von 60mm ohne Krone, einem Gewicht von bis zu 250 Gramm und einer auffällig geschützten Krone war (und ist) die Uhr nämlich eine der größten Armbanduhren der Welt.

Im Jahr 2010 begann Juri Schob damit, seine Idee in die Tat umzusetzen. Die ersten Skizzen und technischen Zeichnungen entstanden und seine Idee nahm langsam Form an, ehe die Marke 2015 offiziell registriert wurde.

Das gesteckte Ziel war die Entwicklung einer robusten Uhr, die äußeren Einflüssen problemlos widersteht und sich dabei durch eine hohe Wasserdichtigkeit auszeichnet. Die 191 CHS war bis 700 m wasserdicht.

Natürlich ließe sich eine russische Militär-Taucheruhr der 1960er-Jahre dabei nicht einfach ins 21. Jahrhundert übersetzen, das war Schob klar. Der Anspruch war allerdings ohnehin ein anderer: Zwar lieferte die 191 CHS eine wichtige Vorlage für das neue Projekt, doch Schob hatte ganz eigene Vorstellungen, wie er das Design weiterdenken und so in einen zeitgemäßen Kontext setzen kann.

Konkret bedeutet dies, dass das markante Design ohne Schnickschnack blieb – gemäß dem Motto „Form folgt Funktion“. Zudem nahm Schob die dominante Drehkappe der 191 CHS-Krone zum Anlass, ein ganz eigenes Schnellverschlusssystem der Krone zu entwickeln, was ihm 2013 gelang. Mit seinem patentierten Kronenverschluss beweist Schob einmal mehr, dass es für Innovationskraft keines Millionen-Budget oder hunderten von Mitarbeitenden bedarf, sondern Leidenschaft und Engagement.

Juri Schob hat sich bei seiner Lösung den bestehenden Kronenverschluss der 191 CHS zum Vorbild genommen, da dieser relativ weit herausragt, was damals eine Bedienung selbst mit Handschuhen erlaubte. Da die Kronen von Cronus-Uhren ähnlich konstruiert sind, das ständige Auf- und Zudrehen der Drehkappe allerdings Materialverschließ nach sich zieht, bedurfte es einer verbesserten Lösung: Durch einen Schieber am verschraubten Kronenschutz wird die Krone gegen das Gehäuse gedrückt, was die wertvolle Mechanik im Inneren bis 300 m tief vor Wasser schützt. Lediglich wenn man den Schieber betätigt – was nur mit einem deutlichen Widerstand und somit niemals versehentlich passieren kann – lässt sich die Krone im Anschluss bedienen.

Den Anfang machte im Jahr 2011 das Modell „Prototyp 1“, wenngleich dieses heute so nicht mehr zum Verkauf steht. Die Uhr orientierte sich noch stark am AGAT-Vorbild und setzte im Inneren auf ein ETA Unitas 6497-Handaufzugskaliber.

Der eigentliche Marktstart erfolgte 2017 mit den Uhren der „Prototyp 2“-Kollektion an, die eine Weiterentwicklung der eingangs genannten Prototyp 1-Uhr darstellen. Für diese setzt Juri Schob auf das legendäre Automatikkaliber ETA 2824-2, welches nicht nur durch seine Präzision, sondern auch seine Langlebigkeit überzeugt. Das 45mm-Gehäuse kommt wahlweise in perlgestrahlter oder schwarzer, PVD-beschichteter Ausführung. Ein besonderes Gimmick auf dem Zifferblatt ist zudem der Warnhinweis „Control before dive“ bei 3 Uhr, der mithilfe eines Pfeiles auf die von Schob entwickelte Schutzvorrichtung hinweist. Sollte diese nicht korrekt verschraubt sein, warnt ein auftauchender roter Ring den Träger vor dem Abtauchen.

Die neuesten Cronus-Uhren hören auf den Namen „Prototyp 3“ und verfügen über ein Feature, dass besonders unter Taucheruhren-Fans großen Anklang gefunden hat: eine einseitig drehbare Lünette. Im Gegensatz zu den Prototyp 2-Modellen sind diese 2 mm kleiner im Durchmesser und trumpfen mit einer beeindruckenden Wasserdichtigkeit von 600 m auf.

Schob nimmt den Selbstanspruch „Made in Germany“ bei all seinen Uhren mehr als ernst. Mit Ausnahme des Schweizer Werkes werden sämtliche Modelle in Kleinstserie in Deutschland gefertigt. Die Gehäuse stammen dabei beispielsweise aus Glashütte, während die Assemblage per Hand in München erfolgt.

Wer eine Taucheruhr „Made in Germany“ sucht, die qualitativ nicht nur über alle Zweifel erhaben ist, sondern auch innovative Technik an Bord hat, wird mit Cronus seine helle Freude haben. Alle Uhren werden mit einem in Deutschland gefertigten Lederband mit Edelstahl-Dornschließe versehen und mit einem Schraubendreher für Bandwechsel sowie einem Zertifikat mit Seriennummer und Garantiekarte versandt.