Manufaktur

Claudia Christl

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Claudia Christl entwirft und produziert Gebrauchsgegenstände, die Material und Form in authentischer, unprätenziöser und unaufgeregter Art und Weise vereinigen. Nur Stücke höchster Qualität verlassen das Werkbrett und stehen damit im Gegensatz zur scheinbar unendlichen Masse industriell gefertigter Tischhelfer.

Ihre Arbeiten funktionieren im Alltag perfekt und unaufdringlich, ganz so wie „leise Diener”. Nach Claudia Christls Auffassung verbietet die ausgesprochene Langlebigkeit der Stücke modische Kapriolen. Dennoch hat jeder Entwurf seinen besonderen Charme, Charakter und seine individuelle Wirkung. Es bringt großen Spaß, alltägliche Verrichtungen mit diesen Stücken zu erledigen.

Während der Entwurfsarbeit bedient sich die Goldschmiedin sowohl traditioneller, als auch moderner Techniken. So können mittels 3D-Programm z.B. Proportion und Wirkung von Gefäßen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, Volumina und Materialmengen sehr genau voraus berechnet werden. Desweiteren können Abwicklungen und Schablonen für die Arbeit am Werkbrett erstellt werden.

Eines von Claudia Christls Lieblingsthemen ist Besteck: es ist in unserer heutigen Tischkultur noch unverzichtbares Werkzeug und alltäglicher Gebrauchsgegenstand. Alle von ihr gefertigten Besteckteile sind aus Sterlingsilber von Hand geschmiedet. Die Messer bestehen aus einem montierten Silberhohlheft und einer eingesetzten Stahlklinge.

Die freie Schmiedearbeit ohne Prägewerkzeug ermöglicht die akkurate Darstellung von Materialverläufen, Konturen und Kanten. Dies garantiert eine optimale Haptik des jeweiligen Besteckteils und ermöglicht die Umsetzung von individuellen Entwürfen jenseits der Sehgewohnheiten. Des Weiteren vermeidet die Goldschmiedin Schleifarbeiten. Eine möglichst staubfreie Werkstatt und sauberes Arbeiten sind die Voraussetzungen dafür. So bleibt der feine Hammerschlag des Planierhammers nach der Stahl- bzw. Steinpolitur unaufdringlich sichtbar. Die Stahlpolitur bewahrt die klare Ausformung der Kanten. Die Flächen erhalten einen strukturierten Glanz bei gleichzeitiger Aushärtung und Versiegelung der Oberfläche. Dies macht die Stücke zum einen hygienisch und zum anderen widerstandsfähig gegen das Verkratzen.

Auch Schalen stellen ein immer wiederkehrendes Thema in der Arbeit Claudia Christls dar. Gefüllt präsentieren Schalen freigiebig ihren Inhalt. Je nach Oberflächenbeschaffenheit spiegeln sie das Innere nach außen, laden zum Schauen und Hineingreifen ein. Sie sind Gebrauchsgegenstände, die allein durch ihre Präsenz einen unaufdringlich dekorativen Aspekt haben.