Manufaktur

Anett Stephan Schmuckdesign

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Seit 1998 betreibt Anett Stephan ihre kleine Goldschmiede-Werkstatt in Borgsdorf.

Die dafür erforderliche handwerkliche Ausbildung erlangte Stephan nach dem Abitur im väterlichen Betrieb bei Goldschmiedemeister Jürgen Grützmacher, in Berlin-Mitte. Dort war sie in allen Bereichen des Geschäftes von Reparaturen, Anfertigungen und im Kundenbereich tätig. Es folgten diverse Weiterbildungen. Daneben kann Anett Stephan auf eine lange Familientradition aufbauen, denn viele ihrer Vorfahren beschäftigten sich handwerklich.

Der erste urkundlich erwähnte Handwerker der Familie Grützmacher war Fahnenschmied. In den letzten Generationen sind zahlreiche Schmuck-Handwerker vertreten: Uhrmacher, Graveur, Goldschmied. Eine eigene Werkstatt für Anett Stephan war notwendig geworden, um weder Familie vernachlässigen, noch Beruf aufgeben zu müssen.

Im eigenen Haus befindet sich nun die kleine Werkstatt, die mit allem Notwendigen ausgestattet ist, um das kreative Handwerk ausüben zu können. Ihr Tätigkeitsfeld geht über die berufstypischen Bereiche von Reparaturen, Änderungen und Schmuckfertigung sowie Restaurieren alter Stücke noch etwas hinaus: Das Arbeiten mit Emaille ist eine Sondertechnik im Goldschmiedehandwerk.

Stephan beschäftigt sich mit dem Aufbringen von farbigem Glaspulver auf Metalloberflächen, welches später durch Verflüssigen im Muffelofen aufgebrannt wird. In dieser Manufaktur wird großer Wert auf Tragbarkeit und Alltagstauglichkeit der Schmuckstücke im Einklang mit Ästhetik gelegt. Die traditionellen Schnörkel werden ebenso beherrscht wie modernes lineares Design. Zudem ist es ein elementares Anliegen der Goldschmiedin, die Freude an handwerklicher Betätigung anderen Menschen nahezubringen und die Werte, die man auch unter dem Begriff „Handwerkerehre“ kennt, weiterzutragen.

Aus diesem Grund gibt es in der Werkstatt ein umfangreiches Bildungs- und Freizeitangebot, das von Kindern ab fünf Jahren, Schülern und Erwachsenen genutzt wird. Jeder kann auch ohne Vorkenntnisse teilnehmen. Die Kurse werden teilweise durch die Volkshochschule unterstützt.In den Workshops werden die traditionellen Arbeitstechniken vom Schmelzen des Metalls, Schmieden, Walzen, Sägen und Feilen bis zum Polieren vermittelt. Bis zur Fertigstellung dauert es seine Zeit, die den Teilnehmern Geduld abverlangt, aber auch zur Entschleunigung beiträgt und die Erkenntnis beinhaltet, dass Handarbeit beständigen Wert hat.