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Andreas Zimmermann Geigenbau

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Andreas Zimmermann ist Geigenbaumeister in Berlin, wo er gleich nach der Meisterprüfung seine eigene Werkstatt gründete. Schon als Kind wurde er in seiner handwerklichen Begabung von seinem Vater gefördert, der auch sein erster Geigenlehrer war.

Seine Ausbildung absolvierte Zimmermann an der Geigenbauschule in Mittenwald. Danach arbeitete er als Geselle bei Jaroslav Pilar und Rudolf von Niederhäusern. Für seine Leistung in der Meisterprüfung 1985 erhielt er die Goldmedaille der Handwerkskammer München.

Ausschließlich in Handarbeit baut Andreas Zimmermann Geigen, Bratschen und Celli nach Stradivari, Guarneri und eigenen Modellen. Die Materialien sind Fichte für die Decke, die Reifchen und Stimme, Bergahorn für Boden, Zargen und Hals. Nur die Griffbretter (Ebenholz) und Wirbel (Ebenholz, Buchsbaum, Palisander) sowie die Stege (Ahorn) werden als Rohlinge bezogen. Das Tonholz muss gut ausgewählt, getrocknet und gelagert sein, damit Form und Festigkeit über Jahrhunderte erhalten bleiben. Andreas Zimmermann kann dabei auf sein eigenes Lager und Hölzer, die mindestens vierzig Jahre alt sind, zurückgreifen.

Seit Amati und Stradivari hat sich an der Form der Geige so wenig geändert wie an der traditionellen Herstellungsweise.

Die Lackierung der Instrumente erfolgt ebenfalls von Hand, in vielen Schichten, mit einem nach eigenem Rezept hergestellten Spiritus-Öl-Lack. Jedes Instrument ist ein Unikat, dessen Werdegang fotografisch dokumentiert wird.

Zur Arbeit eines Geigenbauers gehören natürlich auch alle Reparaturen an Streichinstrumenten und Bögen. Auch hier gilt: jedes Instrument und jeder Bogen ist einzigartig und verlangt Kunstfertigkeit bzw. Kunsthandwerk.