Manufaktur

André Ribeiro

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Inspiriert von den Objets trouvés des Künstlers Marcel Duchamp begann der Schmuckgestalter André Ribeiro in den 80er Jahren zwei gegensätzliche Materialien miteinander zu neuartigen Schmuckstücken zu kombinieren: Diamanten und Kautschuk.

 

Seine maßgebliche Inspirationsquelle war ein schwarzer Kautschukring, der eigentlich in der Hydraulik als Dichtung verwendet wird. Mit einem Brillanten, dem härtesten aller Edelsteine, hat Ribeiro den idealen Kontrastpunkt zu diesem schnörkellösen Gebrauchsobjekt gefunden. Dank der Spannkraft des Kautschuks ist die Verbindung zwischen den in Weißgold eingefassten Brillanten und dem weichen Grundstoff sicher gewährleistet – beide Materialien kommen außerdem gleichermaßen spannend zur Geltung. Die Schmucklinie des Designers wurde mit dem RedDot Award ausgezeichnet und ist fester Bestandteil der Sammlungen des New Yorker Cooper-Hewitt Museums, des Pforzheimer Schmuckmuseums und des Musée des Arts Décoratifs in Paris.

Geboren 1953 im französischen Bordeaux studierte André Ribeiro von 1976 bis 1981 Schmuckdesign bei Prof. R. Reiling an der „Fachhochschule für Gestaltung“ in Pforzheim. Seit 1982 ist er freischaffender Schmuckgestalter. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seine eigenwilligen Materialkombinationen trafen in den frühen 80er Jahren auf Unverständnis. Für ihn selbst waren sie jedoch Ausdruck einer persönlichen Philosophie.

So beschäftigt sich der Designer Zeit seines Lebens mit der Frage danach, was wertvoll am vermeintlich Wertlosen ist und was wertlos am offenbar Wertvollen ist. „Das Licht spielt am liebsten im Schatten“ – so das Motto des Designers und die sprachliche Übersetzung der gegensätzlichen Charakteristika seiner Schmuckstücke. Heute, 30 Jahre später, gilt die Schmucklinie als echter Klassiker mit hohem kulturellem Wert.